Mittenwald Oberbayern Juli 2014
Campingplatz “Tennsee” bei Mittenwald
2. – 11. Juli 2014 (Verfasser: Brigitte)
Mittwoch, 2.Juli
Frühmorgens verlassen wir Weinfelden in Richtung Oberbayern. Wir fahren über St.Margreten, dann durch den Arlbergtunnel und über Seefeld im Tirol nach Mittenwald, das im bayerisch-tirolischen Grenzgebiet liegt.
Schon vor dem Mittag erreichen wir den Campingplatz „Tennsee“, der ca. 8 km von Mittenwald entfernt liegt. Wir kennen diesen Platz von früheren Aufenthalten und kommen immer wieder gerne hierher.
…dies ist die Rezeption des Campingplatzes
…das Restaurant
…die Sanitäranlage
Kaum haben wir das Vorzelt aufgestellt, beginnt es zu regnen…aber schon bald lichten sich die Wolken wieder.
Donnerstag 3.Juli
Mittenwald – Leutatschklamm-Rundwanderung – Mittenwald
Ganz unerwartet scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel.
Ich unternehme einen Morgenspaziergang um den Campingplatz, der direkt am Tennsee liegt.
Der Tennsee ist ein Biotop, das den Namen „See“ nicht wirklich verdient. Vor allem da es dieses Jahr beinahe ausgetrocknet ist, da, wie man mir sagt, das Schmelzwasser fehlt, infolge Schneemangels im letzten Winter.
Wir nutzen das schöne Wetter und entscheiden uns für eine Wanderung zur Leutaschklamm, einer engen Schlucht, durch welche sich die Leutascher Ache schlängelt.
Auf dem Koboldweg gelangen wir zur Panoramabrücke…anfangs geht es aber ganz schön steil bergauf
Ein moderner Stahlsteig windet sich über einen Kilometer lang durch die Schlucht, 43 m hoch über der reißenden Leutascher Ache, die dann in Mittenwald in die Isar mündet….hier ist Nervenkitzel angesagt. Die Felswände der Leutaschklamm ragen bis zu 75 Meter hoch über dem tosenden Wasser am Klammboden.
An 40 Infopunkten werden Informationen zu Mythen, Geologie, Flora und Fauna der Umgebung gegeben, nebst einem Geist mit blinkenden Augen und bunten Klangspielen. Die Steige verlaufen weitestgehend horizontal und sind so konstruiert, dass sie auch ohne Bergausrüstung begehbar sind. Etwaigen Angstgefühlen, bedingt durch die teils mehr als 50 m Höhenunterschied zwischen Steig und Klammboden, soll die massive Konstruktionsweise entgegenwirken.
…man weiss hier nie so recht ob man nun in Österreich oder Deutschland ist
Beim Restaurant Gletscherschliff gönnen wir uns einen Salatteller mit viel Bayrischem Schinken und geniessen dabei die Aussicht über Mittenwald.
der Ausblick vom Gletscherschliff über Mittenwald
Am Ende der Rundwanderung unternehmen wir noch einen Spaziergang auf dem 200 m langen Wasserfallsteig, der in der Schlucht vor dem 23 Meter hohen, tosenden Wasserfall endet.
…zwei Brunnen beim Eingang zum Wasserfallsteig
…der Eingang zu Österreich
Den Nachmittag verbringen wir im Dörfchen Mittenwald – einem hübschen Ort mit gepflegten, typisch bayrischen Häusern, netten Läden und guten Restaurants.
Mittenwald gilt als das bedeutendste deutsche Zentrum des Streich- und Zupfinstrumentenbaus unserer Zeit.
…ich könnte hier dutzende Bilder von so kunstvoll bemalten Häusern von Mittenwald zeigen
…und immer das Karwendelgebirge im Hintergrund
…auf dem Rückweg zum Campingplatz sind wir hier beim Schmalensee
Heute Abend lassen wir uns im Restaurant des Campingplatzes mit einem feinen Essen verwöhnen, dabei unterhalten uns Toni und Flori live mit echt Bayrischer Volksmusik.
Freitag 4.Juli
St.Anton – Lauternsee – Laintal – Mittenwald
Auch der heutige Tag soll wieder sonnig und heiss werden…da liegt es auf der Hand, dass wir uns für einen Ausflug in die Höhe entschliessen. Mit dem Bus, der übrigens für die Campinggäste gratis ist, fahren wir zum Kranzberg-Sessellift (für Campinggäste ebenfalls gratis), der uns hinauf nach St.Anton bringt.
…beim Aufstieg zum Kranzberglift – der Blick über Mittenwald
der Blick von St.Anton hinunter zum Lauternsee
Von hier geht es, meist durch den kühlen Wald, hinunter zum Lauternsee.
Im Restaurant direkt am idyllisch gelegenen Bergsee mit Blick auf den Karwendel gibt’s Mittagessen.
Gestärkt nehmen wir nun den Abstieg durch das Laintal unter die Füsse, ein wirklich lohnenswerter Weg – immer entlang des Flüsschens Lain mit seinen vielen kleinen Wasserfällen.
Zwischendurch geniesst man immer wieder die Aussicht über Mittenwald und hinauf zum Karwendel.
Etwas erhitzt und ziemlich müde kommen wir in Mittenwald an – die Temperatur ist inzwischen auf 31° C angestiegen.
…während Ruedi im Schatten sitzt, besichtige ich die Kirche von Mittenwald
…was ich noch nie gesehen habe ist, dass hier jedermann seinen festen Platz in der Kirche hat – mit Namenstafel
So gönnen wir uns hier einen wohlverdienten Eisbecher, bevor wir uns vom Bus zum Campingplatz bringen lassen.
Samstag 5.Juli
Buckelwiesenwanderung
Der Himmel ist bedeckt, aber es ist trocken und warm.
So haben wir für heute eine kürzere Wanderung geplant – die „Buckelwiesen-Wanderung“.
Was sind Buckelwiesen…hier ein Abschnitt aus dem Internet:
Die Buckelwiesen bei Mittenwald sind in der heutigen Zeit eine kleine schützenswerte Naturattraktion. Waren in früheren Zeiten solche Formationen noch recht verbreitet in Bayern, so stellen die Buckelwiesen bei Mittenwald heute das größte und fast einzigste Gebiet dar, mit dieser speziellen Wiesenform. Es gibt verschiedene Theorien über die Entstehung der Buckelwiesen, auf denen sich viele Buckel und Mulden mit bis zu 1,5 m Höhenunterschied dicht aneinanderreihen und so ein ungewöhnliches Bild ergeben. Einige Entstehungserklärungen beruhen auf Bewegungen im Permafrostboden und dem netzartigen Abfluß von Regen- und Schmelzwasser, das zusätzlich partiell Kalk aufgelöst hat und die Verwitterung verstärkte. Zudem spielte unter Umständen auch der früher existierende Baumbewuchs eine gewisse Rolle in der Entstehungsgeschichte.
Wir fahren mit dem Bus zum Schmalensee. Leider hat man aber nirgends Zugang zum See.
So folgen wir dem beschilderten Wanderweg durch die Buckelwiesen.
Bei einer Besenbeiz trinken wir einen Kaffee und decken uns mit verschiedenen Käsesorten vom Hofladen ein.
Danach führt uns der Weg direkt zurück zum Campingplatz.
Den Nachmittag verbringen wir beim Camper – mit lesen, schreiben und relaxen.
Sonntag 6.Juli
St.Anton – Kranzbergipfel – Wildensee – Mittenwald
Ein wolkenloser Morgen!! – genau das richtige Wetter um mal den Kranzberggipfel zu besteigen.
Mit dem Bus geht’s auch heute wieder zum Kranzbergsessellift, der uns auch heute wieder hinauf nach St.Anton bringt.
Von hier führt uns der Fussweg steil hinauf zum „Hohen-Kranzberg-Gipfel“.
…unterwegs kommen wir immer wieder an solchen Schutzhütten vorbei, die dem Wanderer Schutz vor Unwetter bieten
…hier sind wir auf dem Kranzberg-Gipfel
Die Mühe hat sich gelohnt, denn man geniesst von hier oben eine einmalige Rundsicht – hinunter nach Mittenwald, dann zum Wetterstein- und Karwendelgebirge und etwas weiter entfernt das Zugspitze-Massiv.
…der Blick nach Mittenwald und den Karwendel
…hier in Richtung Wettersteingebirge
…hier in Richtung Zugspitze
Unter uns sehen wir im Wald eingebettet den Wildensee – dies ist unser nächstes Ziel,
…aber nicht bevor wir uns in den „Liegestühlen“ des Panorama-Kinos vom Aufstieg etwas erholt haben.
Nach gut einer Stunde Abstieg,
…erreichen wir den idyllischen Wildensee, wo wir im Restaurant zu Mittag essen.
Von hier aus ist es nochmals eine gute Stunde zu Fuss
…bis zum Restaurant Gröbl-Alm, wo wir uns einen Eisbecher gönnen, während wir auf den Bus warten, der uns zum Campingplatz zurückbringt.
Die heutige Mühe – gute 3 Stunden wandern – hat sich gelohnt, es tat gut, auch wenn wir ziemlich geschafft beim Camper ankommen!
Montag 7.Juli
Geologische Rundwanderung in Wallgau
Obwohl für heute Regen angesagt war, scheint es wettermässig ein ganz anständiger Tag zu werden. Erstmals nehmen wir heute den Bus in die andere Richtung (mal nicht nach Mittenwald). Wir fahren nach Wallgau.
Wir entscheiden uns hier für die ca. 1-stündige Geologische Rundwanderung.
Wir verfehlen aber schon bald eine Abzweigung und landen dabei auf dem Magdalena-Neuner-Panoramaweg.Dies ist ein Wanderweg der zu Ehren der aus Wallgau stammenden, erfolgreichsten Biathletin weltweit, angelegt wurde. Ich weiss nur nicht was man hier unter „Panoramaweg“ versteht, denn die ganze Rundwanderung verläuft im dichten Wald (?).
Auch ein Abstecher steil hinauf zur Maxhütte ist eine Enttäuschung, denn sie ist geschlossen.
…aber wenigstens geniesst man von hier aus eine gute Aussicht über Wallgau
Schlussendlich hat die ganze Wanderung doch wieder gute 2 Stunden gedauert.
Wieder zurück im Dorf gönnen wir uns auf der Terrasse des Restaurants Alte Post ein feines Mittagessen.
Da aber Wallgau sonst nicht gerade viel zu bieten hat, beschliessen wir den Linienbus zu nehmen, da der Gästebus erst eine Stunde später fährt.
Von der Bushaltestelle des Linienbusses aus hat man aber noch ca. 10 Minuten zu gehen bis zum Campingplatz. Schon als wir den Bus verlassen zucken die ersten Blitze und man hört ein fernes Donnergrollen.
…da braut sich was zusammen …und schon regnet es
Genau als wir unser Vorzelt betreten, entlädt sich ein heftiges Gewitter mit starkem Regen über uns…das ist Timing!!!
Dienstag, 8.Juli
Shopping in Garmisch-Partenkirchen
Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet und es sieht nicht nach Besserung aus.
Aber so ein gemütliches Frühstück im Camperstübli ist zwischendurch auch mal ganz nett
…danach beschliessen wir das Wandern heute mal zu lassen und dafür einen Ausflug ins 14 km entfernte Garmisch-Partenkirchen zu machen.
Der Linienbus bringt uns direkt ins Zentrum von Garmisch.
Wir verbringen den Nachmittag mit einem Bummel durch die autofreie Altstadt mit ihren vielen Shops und Restaurants. Aber Garmisch ist mir etwas zu sehr städtisch – es hat nicht den Charme den z.B. Mittenwald hat. Aber bei diesem miesen Wetter ist es eine willkommene Abwechslung.
Mittwoch, 9.Juli
Mittenwald – Klais – Tennsee
Das Wetter ist heute ganz akzeptabel, bedeckt, aber trocken. Jedes Mal wenn wir im Bus nach Mittenwald fahren kommen wir in Klais vorbei. Heute nun wollen wir diesen Ort mal kennenlernen.
Zuerst fahren wir aber nach Mittenwald um noch ein bisschen zu bummeln.
So sieht das Dorf bei Regenwetter aus…die Touristen, die oft busweise anfahren, fehlen.
…der Vorteil aber ist, dass bei all den geschlossenen Sonnenschirmen man die hübschen Häuser besser zur Geltung kommen. man entdeckt dabei so manches Detail
In diesem altehrwürdigen “Café Obermarkt”wärmen wir uns auf…
…wobei Tee nicht einfach getrunken, sondern zelebriert wird
Am Nachmittag nehmen wir den Bus, der uns bis Klais bringt.
Während wir im ältesten Ortsteil von Mittenwald, “im Gries” auf den Bus warten…
…erfreue ich mich an diesen regennassen Fotosujets
Der Bahnhof von Klais ist mit 933 Metern der höchste bayerische Bahnhof, zudem ist Klais der älteste Ort mit urkundlicher Erwähnung im Werdenfelser Land (aus dem Jahre 763).
Am östlichen Ortsrand sind Teile der Römerstraße „Via Raetia“ von Verona nach Augsburg zu sehen. Hier die beeindruckenden Radspuren der „Römischen Strasse“.
…mitten im Dorf steht diese Historische Kapelle aus dem Jahre 1597.
Von Klais aus wandern wir zurück zum Campinglatz…dabei sind wir nicht alleine unterwegs :-)
Donnerstag, 10.Juli
Erlebnis-Rundwanderung Isar-Stausee
Heute steht der 6 km lange Isar-Natur-Erlebnisweg in Krün auf dem Programm.
Krün ist das nächst gelegene Dorf vom Campingplatz aus. Trotzdem nehmen wir den Bus, denn wir wollen unsere Kräfte für die Rundwanderung aufsparen.
…leider ist das Bänkli schon besetzt
…der Isarkanal – ein Nebenarm der Isar
(das Wasser der Isar ist also in natura so kitschig türkisfarben!)
Wir starten bei der Isarbrücke.
Anfangs führt der Weg im Wald steil bergan, dafür wird man mit einer guten Aussicht über Krün und die Isar belohnt.
Auf 25 Info-Tafeln erfährt man viel über Fauna und Flora, aber auch über die Isar und deren Bedeutung als Wasserweg für die einstige Flösserei.
Auch hier stehen immer wieder Schutzhütten am Weg.
…hier ein bisschen Musik …und hier kann man kneippen
…zwischendurch der Blick über Krün
…hier erleben wir noch Natur pur
…hier geht es so ziemlich in jede Richtung
Unser Weg führt uns hinab zum Stausee, der Staumauer und einem kleinen Wasserkraftwerk. Ab hier wandern wir der Isar entlang bis zur Flösserbrücke.
Bald danach führt uns der Weg zu einem idyllischen kleinen See mitten im Wald mit glasklarem Wasser.Ein Rastplatz lädt zum verweilen ein.
…wir sind zurück im Dorf Krün
Zur Stärkung essen wir in einem Restaurant im Dorf Krün feine Maultaschen, denn wir haben beschlossen den Weg zum Campingplatz zu Fuss zurück zu legen.
Dabei verlaufen wir uns jämmerlich auf einem Forstweg, der plötzlich zu Ende ist. Quer durch den Wald und später durch Buckelwiesen…
finden wir den Wanderweg zum Glück wieder
– dabei haben wir einen grossen Umweg gemacht, wobei wir an der hübschen Kapelle Maria Rast vorbeikommen.
Somit waren wir auch heute wieder lockere 3 Stunden auf den Beinen. Inzwischen hat der Regen wieder eingesetzt.
Freitag, 11.Juli
Heimreise
Wir hatten eigentlich geplant bis Montag hier am Tennsee zu bleiben. Aber nach einer Regennacht und einem trüben Vormittag, beschliessen wir beim Mittagessen doch heute noch heim zu fahren. Kurzentschlossen packen wir das zwar nasse Vorzelt zusammen und als die Schranke des Campingplatzes um 14:30 Uhr öffnet verlassen wir den Tennsee,
…zuerst mal in Richtung Österreich. Wir fahren über Seefeld im Tirol
von wo aus die Strasse ganz schön steil hinunter ins Inntal führt
weiter geht’s auf der Autobahn und durch den Arlbergtunnel.
Bei Diepoldsau überqueren wir die Grenze zur Schweiz.
Um punkt 18 Uhr kommen wir wohlbehalten in Weinfelden an.
Zum Abschluss noch ein Text, der mir persönlich gefällt…
Trotz zeitweise etwas garstigem Wetter haben wir ein paar schöne und erholsame Tage in Oberbayern verbracht.
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