Italien-Sizilien Sept./Okt. 2014
unterwegs in Italien – Sizilien
16. Sept. – 18. Okt. 2014 (Verfasser: Brigitte)
Dienstag, 16.9.
Heute ist früh aufstehen angesagt, denn wir starten zu unserer diesjährigen, langersehnten Camperreise.
Um 6:30 Uhr starten wir in Weinfelden in Richtung Süden.
Wir sind noch selten in Sachen Reiseplanung so unvorbereitet losgezogen – aber das macht das Ganze ja so spannend…nie zu wissen, wo man die nächste Nacht verbringt.
Unser erstes Ziel ist zwar ganz klar das Tessin. Wie immer wenn es südwärts geht, nehmen wir die San Bernardino Route, legen in der Raststätte „Viamala“ bei Thusis eine Frühstückspause ein und fahren dann weiter
bis Tenero, wo wir bereits um 10:30 Uhr auf den Campingplatz „Tamaro“ stehen.
Während Ruedi einen Ruhenachmittag beim Camper geniesst, unternehme ich einen Spaziergang durch das Naturschutzgebiet in der Nähe des Campingplatzes…
ein erster Herbstbote
…dann geht es weiter durch das „Centro Sportivo Tenero“, dem Nationalen Jugendsportzentrum – eine tolle Anlage direkt am See
hier sieht man die Jugendlich bei allen erdenklichen Sportarten
Trotz bedecktem Himmel zeigt das Thermometer sommerliche 25°C an.
Zurück beim Camper schauen wir uns mal die Italienkarte an…was das mögliche Ziel für morgen sein könnte. Vermutlich werden wir bis Bologna fahren und dort übernachten.
Gegen Abend kommt ein starker Wind auf, sodass wir das Vordach einziehen, da wir morgen ja sowieso weiterziehen werden.
Wir geniessen aber noch eine schöne Abendstimmung am See.
Kurz nach Mitternacht höre ich Regen aufs Dach trommeln – damit haben wir nicht gerechnet – also nichts wie raus aus dem Bett und die Stühle, Liegestühle, usw. reinholen.
Zum Glück kann ich am Morgen ausschlafen.
Mittwoch, 17.9.
Es erwartet uns ein neblig-feuchter aber warmer Morgen. Es regnet jedenfalls nicht mehr.
Wir beschliessen noch einen Tag im Tessin zu bleiben.
Auch Ruedi würde gerne mal wieder durchs „Centro Sportivo“ spazieren, so ziehen wir nach dem Frühstück los.
Auf dem Rückweg kaufen wir im Coopcenter noch ein und gönnen uns ein feines Vermicelle und einen Kaffee zum Zmittag.
Wie auf jeder Reise kaufe ich mir einen kleinen Bären als Maskottchen – diesmal ist es dieses Bärenmädchen, das uns begleiten wird
Über Mittag halten wir Siesta und packen schon mal alles zusammen.
Danach unternehme ich noch einen Spaziergang dem See entlang nach Minusio. Obwohl auch heute die Sonne nicht scheint, werden es doch gute 20°C.
Donnerstag, 18.9.
Heute stehen wir früh auf, denn wir verlassen bereits um 7:00 Uhr den Campingplatz.
Wir wählen die Route entlang des Lago Maggiore, obwohl es eine mühsame Strecke ist – die schmale Strasse, die oft überhängenden Felsen und momentan noch die vielen Baustellen.
Ab Stresa nehmen wir die Autobahn durchs Piemont in Richtung Alessandria – eine Autobahn die uns gefällt, mit ihrem mmer sehr schwachen Verkehr, zudem umfahren wir so Mailand grossräumig.
die Reisfelder im Piemont
Ab Alessandria nehmen wir die Autobahn über Parma, Modena, nach Bologna. Eine Mittagsrast legen wir bei Piacenza ein und einen Mittagsschlaf gönnt sich Ruedi in der Nähe von Modena.
Da wir am frühen Nachmittag schon in Bologna sind, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt und zwar bis San Marino, denn wir kennen den dortigen Campingplatz von früheren Aufenthalten…zudem ein Tag in San Marino zu verbringen wäre gar nicht so ohne – ist immer wieder eine interessante Stadt.
Ab Bologna scheint nun endlich die Sonne und es ist Sommer (28°C).
Nach einem weiteren kurzen Halt vor Rimini, fahren wir nach San Marino
…auf den Campingplatz „Centro Vacance“…es ist übrigens der einzige Campingplatz im Kleinstaat San Marino.
Freitag, 19.9.
Es ist ein neblig-trüber Morgen, aber warm – um 8 Uhr bereits 20°C.
Der Bus bringt uns vom Campingplatz direkt hinauf zur Altstadt von San Marino
dies ist das Stadttor, der Eingang zur historischen Altstadt von San Marino
die Basilica di San Marino
man sieht hier viele dieser schmucken Haustüren
Nach einem Bummel durch all die engen Gassen der Stadt …
hier der Palazzo Pubblico
…entscheiden wir uns für einen Besuch all der 3 Türme (Guaita, erbaut im 11.Jh., Cesta, erbaut im 13.Jh. und Montale, erbaut im 14.Jh.) – den Wahrzeichen von San Marino – die man auch auf dem Wappen sieht.
das Castello della Guaita
Schon alleine der Weg von Burg zu Burg ist ein Erlebnis
das Castello della Cesta (auch De La Fratta genannt)
und weiter geht es…
hier der Blick zurück
…und nach unten
hier sind wir beim Torre del Montale
Wieder zurück in der Altstadt, haben wir eine Stärkung verdient und zwar gibt es eine feine Pizza auf der Aussichtsterrasse eines Restaurants.
Während des Mittagessens können wir zusehen, wie der Nebel vom Tal herauf zieht – schon bald ist die Burg gespenstisch nebelverhangen.
Noch während eines weiteren Spazierganges durch die Stadt zieht ein Gewitter über uns weg.
Als dieses Gewitter sich verzogen hat, klart es auf und es wird wolkenlos und warm.
Leider verpassen wir den Bus, der uns zurück zum Camping bringen sollte – das heisst wir stehen rechtzeitig an der Haltestelle, der Bus kommt auch pünktlich, aber da wir erwarten, dass er anhält und ihm daher kein Zeichen geben, fährt er einfach an uns vorbei!!!
Da verschieden Busse diese Haltestelle anfahren, sollte man ein Zeichen geben, wenn der gewünschte Bus kommt – ist doch so klar (?)
Auf den nächsten Bus müssten wir eine volle Stunde warten, so nehmen wir uns ein Taxi, das uns für 20 Euro zum Campingplatz bringt. Was soll’s…es war ein schöner und interessanter Tag.
Den Rest des Tages verbringen wir beim Camper mit Lesen, Schreiben, Grillieren…und einem Abendspaziergang durch den Campingplatz.
Samstag, 20.9.
Während der Nacht zogen mehrere Gewitter über San Marino weg, darum schlafen wir am Morgen etwas länger.
Wir beschliessen San Marino zu verlassen – mit dem Ziel Gradara.
Hier ein Bild vom modernen San Marino – das World Trade Center.
Wir fahren bei Rimini Süd auf die Autobahn und nach nur 25 km erreichen wir Gradara, eine mittelalterliche Stadt. Das Stadtbild wird von einer alten Burg und dem Mauerring dominiert.
Vor den Toren der Stadt finden wir einen grosszügigen Parkplatz – wenn es nur überall so wäre!
Wir spazieren durch die engen Gassen der Stadt
Ruedi ist ganz schön mutig!
…denn wenn man unehrlich ist, könnte es schon mal sein, dass man gebissen wird – …sagt man (?)
Nun besuchen wir das Burgmuseum – da heute Europatag ist, beträgt der Eintrittspreis gerade mal 1 Euro.
über die alte Zugbrücke gelangen wir in die Burg
in allen Wohnräumen findet man grossartige Wandzeichnungen – diese hier im Kinderzimmer
der Blick aus dem Fenster
und hier durch eines der Stadttore
…von wo man eine grossartige Aussicht über’s Land geniesst.
Für heute haben wir noch eine weitere historische Stadt auf dem Programm. So verlassen wir Gradara und fahren auf Nebenstrassen ins Hinterland nach Urbino.
Wir lassen uns auf dem Campingplatz „Pineta“ nieder. Der Platz liegt auf einem Hügel gegenüber der Stadt, daher hat man eine geniale Aussicht.
Es sind gerade mal zwei Camper auf dem ganzen Campingplatz.
Das Wetter ist okay – sonnig, einige Wolken und 27°C.
Wir beschliessen noch heute die Stadt zu erkunden. An der Rezeption sagt man uns, dass 300 m vom Campingplatz entfernt ein Bus stündlich ins Zentrum von Urbino fährt.
So machen wir uns auf den Weg… wir haben das Gefühl die 300 m hätten wir längst hinter uns – aber weit und breit keine Bushaltestelle…da wir uns in einem Wohnquartier befinden und es zudem Samstag ist, finden wir auch keinen Menschen, den wir fragen könnten.
Also wandern wir weiter immer in Richtung Stadt…dabei geht’s zuerst mal bergab und dann auf der andern Seite wieder bergauf…
mit müden Beinen erreichen wir das Stadttor.
Wir bummeln durch die Stadt, besichtigen den Dom und den Herzoglichen Palast „Palazzo Ducale“ und besuchen das Museum – auch hier beträgt heute der Eintrittspreis 1 Euro.
Im Touristenbüro informieren wir uns, von wo der Bus zurück zum Campingplatz fährt.
Es gibt einen neuen Busbahnhof wozu ein Einkaufszentrum gehört. Also decken wir uns mit dem Nötigsten ein und nehmen dann den Bus, der uns direkt vor den Campingplatz bringt.
Ich hätte zwar gerne den Abend in dieser hübschen, lebendigen Stadt verbracht, aber Ruedi zieht es zurück zum Camper…erst da verstehe ich warum, er wollte noch den Funk in Betrieb nehmen und hofft eine gute Verbindung zu machen…aber es klappt leider nicht, da gerade ein Kontest stattfindet.
Dabei unternehme ich noch einen Spaziergang durch den Campingplatz.
Unser Camper steht unter einem Kastanienbaum – so sammle ich ein paar Kastanien ein und bastle ein Kastanientierchen…
…Kindheitserinnerung
Am Abend geniessen wir den Sonnenuntergang vor dem Camper und danach eine tolle Abendstimmung, die mich sehr an die Great Smoky Mountains erinnert
Während der Nacht geht auf einer nahegelegenen Baustelle 3x der Alarm los…also nicht gerade die gewünschte Nachtruhe – so ist für uns klar, dass wir am Morgen abreisen.
Sonntag, 21.9.
Ein schöner Morgen begrüsst uns. Wir frühstücken draussen, begleitet vom Läuten der diversen Kirchenglocken von Urbino.
die Stadt im frühen Morgenlicht
Wir sind uns noch nicht sicher wie weit wir heute fahren werden.
Die Autobahn ist sehr gut ausgebaut und es hat kaum Verkehr – vor allem sonntags keine LKWs, so fahren wir bis Roseto in Abbruzzo–Molise.
hier beim Zwischenhalt auf einem Rastplatz – ganz bescheiden steht unser Camper zwischen seinen grossen Brüdern
Um 12:15 Uhr erreichen wir den Campingplatz „Eurcamp“, den wir von einem früheren Aufenthalt kennen.
…die Zufahrt zum Campingplatz
Der Platz liegt direkt am Meer. Es ist Sommer hier – wolkenlos und 30°C.
Wir geniessen einen Ruhenachmittag beim Camper.
die Poolanlage
Zum Abendessen gibt es heute ein „Sommer-Raclette“, danach packen wir zusammen, denn wir gedenken morgen weiter zu ziehen.
Montag, 22.9.
Wie all meine Bekannten wissen, habe ich vor unserer Abreise gesagt, wir wollen das Gargano-Gebiet besser kennen lernen.
Der Gargano ist ein nördliches Vorgebirge Apuliens an der Ostküste Italiens. Er wird auch als der Sporn des italienischen Stiefels bezeichnet. Das Gebiet ist etwa 2015 km² groß und erstreckt sich entlang der Adria.
Wir waren vor 2 Jahren hier und sind damals auf der Küstenstrasse rund um den Gargano gefahren.
Hier nun die Geschichte einer „Odyssee“…
Wir verlassen Roseto um 8:30 Uhr und fahren auf der Autobahn über Pescara, Vasto, Termoli bis zum Abzweiger „Gargano“ bei Lesina.
Unser erstes Ziel ist Rodi, ein Küstenort – also ganz einfach, wir fahren der Küste entlang…wie es kommt, dass wir uns kurz vor Rodi plötzlich auf einer steilen, schmalen und kurvenreichen Bergstrasse im Nationalpark befinden???…wenden unmöglich.
Nach ca. 1 Stunde Fahrt über die Hügel des Gargano (500-600 m ü.M.) – immer im Wald – finden wir die Küstenstrasse wieder und zwar kurz nach Rodi!
Nun ist unser nächstes Ziel Vieste, ebenfalls ein Küstenort – also ganz einfach der Küste entlang. Wir wissen nicht wie uns geschieht, aber schon bald befinden wir uns wieder auf einer schmalen, kurvenreichen Bergstrasse im Nationalpark (übrigens der Grossteil des Gargano ist Nationalpark). Wir fahren wieder über 1 Stunde durch den Wald – es ist zwar wunderschön, Natur pur, kein Mensch, kein Haus, nur Bäume!…aber nicht das was wir eigentlich wollen.
Ich habe das Gefühl ich sei bei „Verstehen sie Spass“ oder „Versteckte Kamera“!
Aber juhui, nach einer Irrfahrt von ca. 1 Stunde haben wir das Meer und die Stadt Vieste entdeckt!
Hier geben wir im GPS unser Endziel „Manfredonia“ ein, das übrigens am Meer liegt – und wohin führt uns die Fahrt???
…richtig, durch den Nationalpark, auf einer schmalen, kurvenreichen Strasse und zwar von Meereshöhe bis hinauf auf 625 m ü M.
dort unten sollten wir eigentlich sein!!!
Ich könnte heulen, aber Ruedi bleibt total gelassen – zum Glück – denn als Höhepunkt, stehen wir plötzlich vor einer Tafel: Strasse gesperrt – als Folge der Unwetter von letzter Woche.
Eine Umleitung führt uns über ein Strässchen, knapp autobreit und mit einem Gefälle von 25%!! …und das mit dem Wohnmobil!!
Ich stehe Ängste aus, aber Ruedi nimmt es gelassen.
Um 16 Uhr erreichen wir Manfredonia und kurz darauf den Campingplatz „Salpi“, den wir bereits von einem früheren Besuch kennen.
Eigentlich hätten wir um die Mittagszeit hier ankommen sollen, nun ist es 16:30 Uhr!!
Ja, ich denke ich darf sagen, dass wir das Gebiet des Gargano nun kennen – ich glaube wir sind jeden Kilometer dieser Halbinsel mal gefahren!
Zum Dank, dass Ruedi uns mit solch einer Ruhe und heil ans Ziel gebracht hat, lade ich ihn zum Abendessen ins Restaurant ein.
Nach einem heissen Tag hat sich die Sonne nun verzogen – trotzdem beträgt die Temperatur im Camper bis gegen Mitternacht noch 28°. Nach Mitternacht kommt ein starker Wind auf und zum Glück kühlt es merklich ab.
Die folgenden 6 Bilder sind von unserer Reise vor 2 Jahren – ich möchte damit nur zeigen, dass der Gargano nicht nur Wald zu bieten hat!!!
Dienstag, 23.9.
Ich stehe um 6:30 Uhr auf, denn ich möchte den Sonnenaufgang nicht verpassen. Ausser mir ist keine Menschenseele am Strand – ich geniesse die Ruhe und dann das Schauspiel der aufgehenden Sonne.
Nach dem Frühstück unternehmen wir einen langen Strandspaziergang. Das Wetter ist schön, 29°C mit etwas Wind.
Strandgut
Ruedi hat heute mit seiner Mutter in Zürich telefoniert und sie sagt es sei kalt in der Schweiz, gerade mal 10°C.
Zurück beim Camper halten wir Siesta und erholen uns vom gestrigen „Stress“, Ruedi mit Funken und ich mit Lesen und einem Spaziergang in der näheren Umgebung.
dies ist der Strand des Campingplatzes – am heutigen wolkenlosen Abend
Der Camper steht unter Eukalyptusbäumen – so messen wir heute drinnen im Camper nur noch angenehme 21°C.
Mittwoch, 24.9.
Auch heute will ich den Sonnenaufgang nicht verpassen – also heisst es um 6:30 Uhr wieder aufstehen.
Ein wunderbarer, wolkenloser Morgen begrüsst mich…einfach unbeschreiblich schön, denn ich bin auch heute ganz alleine am Strand – ausser dem Rauschen der Wellen herrscht eine totale Stille.
Um 8 Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren (dank GPS auf Umwegen!) – zuerst durch völliges “Niemandsland”
dann zur Autobahn, auf welcher wir nun Bari grossräumig umfahren.
Bei Andria verlassen wr die Autobahn und fahren in Richtung Castel del Monte. Wir waren vor 2 Jahren schon mal hier, aber Ruedi möchte es gerne nochmals besuchen.
Das gute Fräulein vom GPS dirigiert uns aber wiedermal in eine Krisensituation. Die Strasse wird immer enger und da immer wieder Autos entgegenkommen mit Einheimischen, die über uns nur den Kopf schütteln oder die Hände ringen – denn kreuzen unmöglich! – bleibt uns nichts anderes als hier zu wenden, ein fast unlösbares Unterfangen – aber Ruedi schafft es.
hier müssen wir wenden!!
Nun schalten wir unser GPS definitiv aus (es ist zwar das neueste Model – speziell für Camper – von Garmin, bei welchen man Höhe, Länge, Breite und Gewicht des Fahrzeuges eingeben kann!!) und wir fahren wieder nach Karte – so wie früher. Unser altes GPS hat uns nie solche Probleme gemacht.
So finden wir die Burg auch problemlos.
Man geniesst eine einmalige Rundsicht von hier oben.
Wir fahren zurück zur Autobahn und weiter bis Monopoli, denn wir möchten die Trullihäuser von Alberobello nochmals sehen. Eigentlich wollten wir auf den Campingplatz von Alberobelle übernachten und die Stadt von dort aus zu Fuss besuchen, aber der Campingplatz spricht uns gar nicht an, zudem ist er zu weit vom Zentrum entfernt.
Bei der Fahrt durch die Stadt finden wir zufällig einen Parkplatz und können so doch noch durch die Gässchen von Alberobello bummeln.
Plötzlich verdunkelt sich der Himmel und ein Platzregen geht über uns nieder, dafür ist uns danach ein wunderschöner Regenbogen beschert.
weiter geht nun die Fahrt in Richtung “Stiefelabsatz”, nach Gallipoli
Da Ruedi sich noch so fit fühlt, möchte er weiterfahren bis Gallipoli.
Trotz sehr schlechten Strassen und immer wieder engen Städten wie Taranto oder Manduria
erreichen wir Gallipoli kurz nach 18 Uhr.
Wir fahren auf den Campingplatz „La Masseria“, welchen wir bereits kennen. An diesem Platz schätzen wir, dass man sein eigenes WC/Dusche haben kann.
Kochen mögen wir nicht mehr, so gönnen wir uns ein feines Abendessen im Restaurant des Campingplatzes (Kalbsgeschnetzeltes mit Ruccola, Parmesan und Aceto Balsamico, dazu ein grosser Salat und ein feines typisches Dessert aus der Gegend – Gelati mit Schokolade und Nüssen, das Ganze mit Rum übergossen!)
Das Wetter hat sich wieder gebessert und wir geniessen einen warmen Abend.
Ruedi telefoniert noch mit seiner Cousine, die hier in Gallipoli wohnt, leider werden wir sie nicht treffen, da sie bei ihrem Mann im Spital ist, der dieser Tage operiert wird.
Donnerstag, 25.9.
Der Himmel ist bedeckt aber es ist sehr warm (28°)
Um 10 Uhr lassen wir uns mit dem Shuttlebus des Campingplatzes in die Stadt bringen.
Wir verbringen zwei interessante Stunden in der Stadt,
Der berühmte griechische Brunnen von Gallipoli, man hält ihn für den ältesten Brunnen Italiens, denn er wurde um das 3. Jh. v. Chr. erbaut.
wobei wir nebst Shopping noch eine einstige unterirdische Ölmühle im Palazzo Briganti besichtigen.
in den Gassen ist es ganz schön eng, besonders wenn sich noch Autos durchzwängen müssen!
Wie abgemacht, holt uns der Shuttlebus um 12 Uhr beim Hafen wieder ab
Den Nachmittag verbringen wir beim Campingplatz mit einem Spaziergang am Strand und danach mit Plaudern mit den Campernachbarn.
Die Küste ist steinig – und es fasziniert mich, wie in jeder noch so kleinen Vertiefung sich ein Pflänzchen eingenistet hat
Abendstimmung
Um 22 Uhr zieht ein starkes Gewitter über uns hinweg.
Freitag, 26.9.
Der Himmel ist zwar bedeckt, aber das Thermometer zeigt bereits 20°C an.
Um 9 Uhr verlassen wir Gallipoli, denn wir möchten heute den südlichsten Punkt vom Absatz des Italienstiefels besuchen – Capo Santa Maria di Leuca, das sich 46 km südlich von Gallipoli befindet.
Die Strasse ist ganz akzeptabel und die Landschaft sehenswert – kilometerweit Olivenbäume und immer mal wieder eine kleine Ortschaft.
die Stadt Ugento
Am Capo Santa Maria di Leuca finden wir einen Parkplatz direkt bei der Basilica Santuario „Santa Maria de Finibus Terrae“ (was für in Name!) und beim Leuchtturm,
…ganz rechts sieht man noch unseren Camper
Die Fahrt hierher hat sich nun wirklich gelohnt – ein hübsch angelegter Platz
mit einer wunderbaren Aussicht auf die Stadt Leuca mit ihrem Hafen
Ab hier sind es nur noch 20 km bis zu unserem heutigen Ziel, dem Campingplatz „Riva di Ugento“, der in der Nähe von Ugento am Jonischen Meer liegt.
Auf dem Campingplatz in Roseto hatten wir einen Campernachbarn kennen gelernt, der von diesem Platz geschwärmt hat – und ich muss ihm recht geben. Es ist zwar ein riesiger Platz mit 1100 Touristenplätzen nebst 200 Bungalows und Mietwohnwagen, was wir sonst eher meiden, aber jetzt in der Nebensaison (der Platz schliesst am 12.Oktober seine Tore) ist nur noch die Hälfte des Platzes in Betrieb und auch dieser Teil ist nur sehr schwach „besiedelt“.
Zum Campingplatz gehört ein 1 km langer und 40 m breiter weisser Sandstrand – das Meer ist türkisblau – einfach super!
Inzwischen haben sich auch die Wolken grösstenteils verzogen, es weht ein leichter Wind, die Temperatur beträgt am Mittag 26°C.
Der Campingplatz ist so weitläufig, da benutzt man mit Vorteil das Fahrrad – ich stelle mir vor, dass während der Hauptsaison diese Fahrradständer beim Zugang zum Strand weitgehend besetzt sind
Wir unternehmen einen langen Strandspaziergang.
eine nasse Hose ist die Folge, wenn man zu tief ins Wasser geht
Den restlichen Nachmittag verbringt Ruedi am Funk – wobei er Kontakt hat mit Hanspeter, der sich zurzeit auf einem Campingplatz im Tessin befindet…
während ich einen Spaziergang zum Wassersportzentrum unternehme
Zum Abendessen gibt es heute ein Herbstmenu – und zwar Wild mit Spätzle und Rotkraut.
Danach geniessen wir den Sonnenuntergang am Strand
Samstag, 27.9.
Wir beschliessen übers Wochenende an diesem wunderschönen Ort zu bleiben.
Ein wolkenloser Morgen begrüsst uns
dies der Blick vom Campingplatz nach Norden
…und hier nach Süden
Nach dem Frühstück und einem Einkauf im Campingshop entscheiden wir uns für eine Wanderung nach Torre San Giovanni. Es sind dies ca. 7 km vom Camper bis ins Stadtzentrum, dann wieder 7 km zurück und dazu ein längerer Bummel durch die Strassen von Torre San Giovanni.
…meist führt uns der Weg entlang dieses Kanals
die Küste von Torre San Giovanni ist felsig
Müde kommen wir zurück zum Camper – ich denke das war genug Fitness für heute, so geniessen wir den Nachmittag beim Camper und am Strand.
Das Abendessen gönnen wir uns heute in der Pizzeria des Campingplatzes
…dies ist der Weg zum Restaurant
und dies die Poolanlage
Abendstimmung
Auch den heutigen, wunderschönen Sonnenuntergang am Strand lassen wir uns nicht entgehen
Sonntag, 28.9.
Kein Wölkli am Himmel…ich kann mich einfach nicht satt sehen an diesem Blau!
Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Strandspaziergang,
…sünnelen danach ein bisschen an der Beach
und verbringen den Nachmittag beim Camper unter anderem mit der weiteren Reiseplanung. Alles in allem ein erholsamer Ruhetag.
Natürlich verpassen wir auch heute den Sonnenuntergang nicht
Montag, 29.9.
Es fällt uns nicht ganz leicht diesen tollen Ort zu verlassen, trotzdem starten wir um 8 Uhr unsere Fahrt, die uns über Gallipoli, Lecce, Taranto nach Sibari in Kalabrien führt – ganz klar nicht ohne dass wir uns hie und da mal verfahren.
Vor allem wollten wir Lecce eigentlich grossräumig umfahren, da wir diese Stadt vor 2 Jahren besichtigt hatten – aber das GPS führt uns direkt ins Zentrum
und danach noch nach Francovilla - war auch nicht geplant…
auch wir müssen hier durch!
…was aber keine schlechte Entscheidung ist, denn so erreichen wir früher die Autobahn und können die zum Teil katastrophalen Lokalstrassen verlassen.
So wird in Italien parkiert, nicht immer ganz einfach sich da durchzuschlängeln
die Landschaft ist sehr abwechslungsreich
mal weites Niemandsland, dann wieder Felder – hier z.B. Artischocken
Land- und Viehwirtschaft
später riesige Orangenplantagen
zur Abwechslung mal ein paar Hügel und dann wieder das Meer!
Um 14 Uhr erreichen wir den Campingplatz „Thurium“, den wir von einem früheren Aufenthalt kennen.
Auch hier ist der Strand ganz schön, aber kein Vergleich zu Ugento – nicht ganz so weisser feiner Sand, nicht ganz so türkisblaues Wasser – zudem ist der Strand nicht ganz so gepflegt…aber wir sind vielleicht schon etwas verwöhnt.
Der Campingplatz ist riesig, aber nur sehr schwach belegt.
Dienstag, 30.9.
Um 6:30 Uhr stehe ich auf zu einem halbstündigen Morgenspaziergang am Strand, wobei ich einen wunderschönen Sonnenaufgang erlebe…ich liebe diesen feierlichen Moment, wenn die Sonne aus dem Meer aufsteigt.
Nach dem Frühstück in der Morgensonne,
unternehmen Ruedi und ich einen Lauf dem Meer entlang,
vorbei an diesem hübschen kleinen Weiher.
Über Mittag halten wir Siesta, denn der Nachteil dieses Campingplatzes ist, dass es in der näheren Umgebung kein lohnenswertes Ziel gibt, das man zu Fuss erreichen könnte…und das einfach so am Strand in der Sonne liegen ist gar nicht unser Ding.
Das ist auch der Grund, dass wir morgen weiterziehen werden.
Am Nachmittag spazieren wir dann doch noch 1½ Stunden in der Gegend herum…
vorbei an Gärten – von deren Vielfalt man einen ganzen Früchtekorb füllen könnte
Zitronen und Orangen
schwarze und grüne Oliven
Brombeeren und Trauben
Granatäpfel und Feigen
Abendstimmung auf dem Campingplatz – ich liebe die warmen Farben des Abendlichtes.
Als ich um 22 Uhr nochmals raus gehe, sehe ich über mir einen sternenklaren Himmel und die schmale Sichel des Mondes.
Mittwoch, 1.10.
Da sich die Tore dieses Campingplatzes morgens erst um 8:30 Uhr öffnen, verzögert sich unsere Wegfahrt etwas – wir sind sonst gerne früh unterwegs.
Bei “Auchan” tätigen wir noch einen Grosseinkauf.
Wir fahren auf der Lokalstrasse der Küste entlang, links das Meer und rechts eine abwechslungsreiche Hügellandschaft.
Einen Zwischenhalt legen wir beim „Punta Alice“ ein, einem wunderschönen Platz am Golf von Taranto
Weiter geht die Fahrt bis Catanzaro, wo wir die Küste des Jonischen Meeres verlassen und quer übers Land in Richtung Mittelmeerküste fahren.
Eigentlich war geplant heute Sizilien zu erreichen, aber da wir auf der Lokalstrasse nicht wie geplant vorwärtskommen, entscheiden wir uns für eine Übernachtung auf dem Campingplatz „Mimosa“ bei Rosarno.
Ein gefälliger Platz direkt am Meer
mit einem netten Swimmingpool und einem guten Restaurant.
Abendstimmung an der Beach
und hier der Sonnenuntergang am Mittelmeer
Donnerstag, 2.10.
Heute sind wir etwas früher dran – um 7:30 Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren auf der neuen Autobahn in Richtung Süden bis Villa San Giovanni.
Ohne Wartezeit kommen wir auf die Fähre, die uns nach Messina auf Sizilien bringt. Der Preis der Überfahrt beträgt 56 Euro für ein Wohnmobil und 2 Personen.
Wir geniessen die Fahrt an diesem wolkenlosen Tag.
Hier sind wir bereits in Messina
Wie gewohnt, herrscht in Messina ein totales Verkehrschaos – von Verkehrsregeln keine Spur – aber wir erreichen die Autobahn (gebührenpflichtig) in Richtung Palermo unbeschadet.
Wir wollen aber heute nicht mehr allzu weit fahren, zumal die Küstenautobahn alles andere als attraktiv ist, denn man befindet sich grösstenteils in Tunnels.
So beschliessen wir den Campingplatz „Marinello“ in Oliveri anzufahren, den wir bereits kennen.
Der Himmel bedeckt sich zunehmend.
Da die vom Campingplatz organisierten Bootstouren zu den Liparischen Insel wegen angesagtem Regenwetter nicht durchgeführt werden, beschliessen wir nur eine Nacht hier zu bleiben.
Dies sind zwei originelle “Wohnmobile”, die wir auf diesem Campingplatz antreffen…übrigens beides Schweizer.
Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang durch die nahegelegene Lagunenlandschaft, die auf einer Seite vom Meer und auf der anderen Seite von steilen Felswänden begrenzt ist.
Hoch über dem Campingplatz tront die Kirche von Tindari “Il Santuario Della Madonna Nera”
Bald schon aber beginnt es zu regnen und wir werden ganz schön nass bis wir zurück beim Camper ankommen.
Freitag, 3.10.
Da fürs ganze Wochenende Regen angesagt ist, beschliessen wir nach Cefalù zu fahren, denn vom dortigen Campingplatz aus führt ein Bus in die Stadt – das wäre dann das Schlechtwetter-Programm.
Etwas schade finde ich, dass Ruedi die Autobahn wählt, die weiterhin meist in Tunnels verläuft. Aber er liebt es gar nicht mit dem Camper durch die oft engen Küstenorte zu fahren.
Zu unserer Freude stimmt die Wettervorhersage überhaupt nicht – keine Spur von Regen!
ganz rechts sieht man bereits den Fels von Cefalù
Schon um 10 Uhr stehen wir auf dem Campingplatz „Costa Ponente“, ein gefälliger Platz, direkt am Meer, mit Swimmingpool,
…aber dafür das Minimalste an Sanitäranlagen – bei den Damen nur zwei „Sitz-WCs“, die Duschen sind im Freien, das ginge ja noch, aber auch die Waschbecken sind unbedeckt – bei Regenwetter sind alle Ablageflächen nass…
Da das Wetter aber unerwartet schön ist, nehmen wir den 10:30 Uhr Bus und lassen uns in die Stadt chauffieren.
…auf dieser Zeichnung werden die Stadt und der Fels sehr gut dargestellt
Es ist eine interessante, lebhafte, etwas sehr auf Touristen ausgerichtete Stadt. Mir gefällt sie!
…hier der Strand von Cefalù
in den Gassen der Altstadt
der Dom
Wir bummeln durch die engen Gassen, besichtigen den Dom, geniessen das Mittagessen an der Sonne und spazieren auf einem abenteuerlichen, steinigen Pfad dem Meer entlang.
Spannend ist die vermutlich arabische Wäscherei aus dem Mittelalter, die in der Via Vittorio Emanuele liegt. Einige Treppenstufen führen hinab zum Waschplatz, genannt Lavatoio medievale. Eine Quelle speist das gut durchdachte Wassersystem. So fließt aus Löwenköpfen glasklares Wasser und versorgt das in den Felsboden gehauene Waschbecken und die steinernen Waschbretter durchgehend mit Wasser.
hier sieht man den Fels von Cefalù, der sich direkt hinter der Stadt erhebt
immer wieder trifft man in Italien diese Gemüse- und Früchtehändler
Wir nehmen den 15:15 Uhr-Bus zurück zum Campingplatz.
Wir relaxen noch ein bisschen, bevor es zum Abendessen ein Raclette gibt.
Samstag, 4.10.
Der Himmel ist bewölkt, aber das Thermometer zeigt am frühen Morgen schon 22°C an.
Ein Campernachbar hat uns den Tipp gegeben, Palermo von Cefalù aus mit der Bahn zu besuchen.
Der Bus bringt uns bis ca. 200 m vor den Bahnhof, von wo die Bahn auf die Minute pünktlich losfährt.
…immer der Küste entlang – vorbei an der Stadt Bagheria und dem Capo Zafferano
Nach einer 1-stündigen Fahrt erreichen wir Palermo. Der Bahnhof liegt sehr zentral.
Eine einheimische Frau im Zug hat uns den Tipp gegeben, wir sollen den Doppelstöcker-Stadtrundfahrt-Bus nehmen, um zu all den Sehenswürdigkeiten zu gelangen, da sie meist weit auseinander liegen.
Wir haben das Glück, dass gerade als wir den Bahnhof verlassen, ein solcher Bus dort anhält.
So fahren wir zuerst mal eine Runde mit, um uns etwas zu orientieren
Samstagmorgenverkehr
Bei der zweiten Runde steigen wir bei der Kathedrale aus
Danach spazieren wir durch die engen, vom Verkehr verstopften Strassen, essen auf einer Piazza eine kleine Mahlzeit, ziehen dann weiter bis zum Fontane Pretoria
bummeln noch durch einen Gemüse-, Früchte- und Fischmarkt
…bevor wir uns zurück zum Bahnhof begeben.
Also mir hat dieser Kurzaufenthalt in Palermo gereicht – so ein Durcheinander, so viel Verkehr…nur schon eine Strasse zu überqueren ist kriminell, vor allem die Rollerfahrer, die sich überall zwischen den Autos durchschlängeln sind unberechenbar.
Wir schaffen es aber unbeschadet unseren Zug zu erreichen.
Inzwischen regnet es wie aus Kübeln.
Wie wir später erfahren, haben wir noch einen der letzten Züge erwischt, die an diesem Tag fuhren, denn danach waren die Gleise unterspült und die Strecke unterbrochen.
In Cefalù spazieren wir – trotz Regen – nochmals durch die Hauptgasse, da unser Bus erst in einer knappe Stunde fährt.
Es hat merklich abgekühlt, so schieben wir eine Lasagna in den Ofen und geniessen danach einen gemütlichen DVD-Abend.
Sonntag, 5.10.
Ein trüber Morgen, aber warm.
Wir verbringen den Vormittag beim Kaffee mit unseren Campernachbarn, einem netten Paar aus Deutschland.
Sie offerieren uns Kaktusfeigen (gekaufte Früchte, ohne die kleinen Stacheln, welche die Früchte am Busch noch haben) – schon lange wollte ich mal eine dieser Früchte versuchen, die ja hier überall wachsen – und ich muss sagen, sie schmecken überraschend gut.
Der Nachbar findet, sie schmecken wie „süsser Kürbis“ und ich muss sagen, dass kommt auch meinem Empfinden sehr nahe. Meiner Ansicht nach sind die vielen Kerne der Frucht etwas störend.
Falls ihr beiden Nachbarn dies liest: nochmals lieben Dank fürs nette Zusammensein und für das „Erlebnis“ des Kaktusfeigengenusses!
Über Mittag hat Ruedi Funkkontakt mit verschiedenen Stationen, während ich am Reisebericht schreibe.
Da zwischendurch auch mal kurz die Sonne scheint und unser Vordach trocknet, packen wir schon mal zusammen, denn morgen werden wir weiterziehen.
Am Nachmittag planen wir die Fortsetzung unserer Reise.
Als wir auf diesem Campingplatz ankamen war er noch beinahe leer – inzwischen müssen in der Schweiz die Schulferien begonnen haben, denn es kommt eine ganze „Invasion“ von Schweizern angefahren.
Heute habe ich doch tatsächlich kein einziges Foto geschossen!!
Montag, 6.10.
Es ist ein trüber Morgen, immer wieder regnet es leicht.
Wir verlassen Cefalù und fahren in Richtung Westen – wobei das Wetter echte Kapriolen veranstaltet – mal regnet es in Strömen vom fast blauen Himmel (?), dann wieder bilden sich riesige Wolkentürme und zwischendurch ist es beinahe wolkenlos
hier z.B. regnet es in Strömen vom blauen Himmel
Wir umfahren Palermo, und steuern den Campingplatz „Castellammare del Golfo“ an, den ich im ADAC-Führer gefunden habe – es ist leider nicht angegeben, von wann bis wann der Campingplatz geöffnet ist.
es ist eine abwechslungsreiche Fahrt, mal dem Meer entlang, dann wieder hoch über der Küste…
…von wo man einen wunderbaren Ausblick über die Stadt Castellammare del Golfo hat
Aber ich ziehe es immer vor etwas Neues zu entdecken, wobei Ruedi eher für das schon Bekannte ist – da weiss man was man hat.
Das GPS führt uns direkt vor den Campingplatz – aber – oh nein – er ist geschlossen. Es wäre eine wunderbare Lage – schöner Strand, nahe der Stadt…
So wird Ruedis Wunsch erfüllt, auf den uns bekannten Campingplatz „El Bahira“ bei San Vito Lo Capo zu fahren.
Hier sind wir im Marmorabbau-Gebiet bei Custonaci
Aber auch mir ist das recht, denn “El Bahira” es ist ein super schöner Campingplatz…irgendwie stimmt hier alles – direkt am Meer, grosszügige, saubere Sanitäranlagen, ein gutes Restaurant und eine Pizzeria, schöner Swimmingpool, ruhige Lage, das Städtchen zu Fuss erreichbar, usw.
Das Wetter ist wunderschön, wolkenlos bei 27°C.
der Garten des Campingplatzes
Abendstimmung am Pool
Die hohen Klippen am Rande des Campingplatzes sind ein Paradies für Kletterer, es gibt hier hunderte von Kletterrouten verschiedener Schwierigkeitsgrade.
Am Abend kommen wir wiedermal in den Genuss eines tollen Sonnenunterganges
Dienstag, 7.10.
Ein wolkenloser Morgen begrüsst uns. Nach einem ausgedehnten Frühstück im Freien, nehmen den Weg ins Zentrum von San Vito Lo Capo unter die Füsse und zwar wählen wir die ca. 3½ km lange Route, welche uns hinauf auf die Klippe und auf der anderen Seite hinunter ins Städtchen führt.
der Blick von der Klippe – zurück Richtung Monte Cofano und vorwärts nach San Vito lo Capo
San Vito Lo Capo ist ein gepflegtes, kleines Städtchen, mit netten Restaurants und ein paar wenigen Shops.
Wir besichtigen die Kirche, spazieren bis zur Beach, gönnen uns einen Drink in einem Gartenrestaurant und ich kaufe mir einmal mehr einen Sonnenhut…meiner ist im Camper geblieben…und es ist ganz schön heiss heute.
Letztes Mal als wir hier waren, war es Frühling und man sieht nun den Unterschied in der Vegetation – damals fanden wir eine vielfältige Flora vor, nun ist alles braun, verdorrt und abgestorben.
Einige wenige Farbtupfer finde ich aber trotzdem – vor allem in den Gärten
Mit müden Beinen und total verschwitzt kommen wir zurück zum Camper, zum Glück kommt gegen Abend eine leichte Brise auf.
Den Sonnenuntergang verpassen wir natürlich auch heute nicht
– zudem steht kurz danach der Vollmond am sternenklaren Nachthimmel.
Mittwoch, 8.10.
Da auch heute kein Wölkli das tolle Wetter trübt und es wiederum ein heisser Tag zu werden scheint, machen wir uns früh schon auf zu einem Spaziergang – der dann aber schon eher zu einer Klettertour ausartet.
Wir aber wollten eigentlich nur unterhalb der Klippen dem Meer entlang nach San Vito Lo Capo gelangen.
Aber nach einem halsbrecherischen Aufstieg – wir kommen uns vor wie Bergziegen – müssen wir doch einsehen, dass die Herausforderung und auch das Risiko allzu gross sind – wir sind ja schliesslich in den Erholferien und nicht in einem Fitnesscamp!
Ruedi sucht schon etwas verzweifelt einen Weg
dies sind die etwas geübteren Kletterer
Ich muss noch anfügen, direkt am Wasser ist die Küste felsig und nicht begehbar
…hier der Blick nach unten
So machen wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz, wobei wir unterwegs noch eine der vielen Höhlen besuchen
der Ausblick aus der Höhle
Wieder zurück beim Camper zeigt das Thermometer bereits 30,5°C an. Wir waren immerhin beinahe 2 Stunden unterwegs.
Nach etwas Siesta, geniessen wir ein Eis auf der Restaurantterrasse des Campingplatzes.
Den Nachmittag verbringen wir mit Faulenzen, denn einen weiteren Spaziergang zu den Badebuchten verschieben wir auf den frühen Abend, wenn es etwas kühler wird.
Nach Sonnenuntergang geniessen wir einen Apéro und die Abendstimmung, bevor wir in die Pizzeria zum Essen gehen
Donnerstag, 9.10.
Wir verlassen „El Bahira“ – wo unser heutiges Endziel sein wird, wissen wir noch nicht, aber unterwegs besuchen wir die Salinen von Nubia, bei Trapani – immer wieder ein Besuch wert.
Bei der Wegfahrt vom Campingplatz umfahren wir den Monte Cofano und sehen ihn so von allen Seiten
Wir nehmen nun die Autobahn in Richtung Süden – eine gut ausgebaute Strasse, wenig Verkehr und eine gefällige Landschaft – meist Rebberge, Olivenhaine und Äcker, dabei vor allem Artischockenfelder.
Hier umfahren wir Trapani
dies sind die Salinen von Nubia
der Turm von Nubia
Weiter geht die Fahrt durch fruchtbares Land
Bei Castelvetrano zweigen wir nach Selinunte ab, denn hier wollen wir die Tempelruinen besichtigen.
Die ausgedehnte Fundstätte besteht vornehmlich aus den Überresten der alten griechischen Stadt Selinus, die in der Antike zu den wichtigsten Städten Siziliens zählte. Selinunt wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. von dorischen Griechen gegründet
….hier oben sieht man den zweiten Tempel (Akropolis), der ganz schön weit entfernt auf einem weiteren Hügel steht,
so lassen wir uns von “Zeus” bequem dorthin chauffieren
diese Tempelruine wird gerade restauriert
dies ist der Ausblick von Selinunte aus
Inzwischen ist es bereits früher Nachmittag, so beschliessen wir nicht mehr allzu weit zu fahren. Wir steuern den mit nur zwei Sternen ausgezeichneten Campingplatz „La Palma“ bei Memfi an. Der Platz ist fast leer, aber überraschend gut – mit gefälligen Sanitäranlagen, einem kleinen Shop, einem Restaurant und vor allem einem sehr schönen, weitläufigen Sandstrand
Freitag, 10.10.
Schon um 5 Uhr früh weckt uns der „Güggel“ vom nahen Bauernhof mit seinem Krähen.
Aber es ist wiederum ein wunderschöner Morgen, so machen wir uns etwas früher auf den Weg – und zwar fahren wir auf der laut Karte „landschaftlich schönen Route“ in Richtung Agrigento – und wirklich es lohnt sich, auch wenn man dabei etwas langsamer vorwärts kommt – aber wir haben ja Zeit.
Auch hier überwiegt die Landwirtschaft. In den Olivenhainen sehen wir immer wieder Bauern bei der Olivenernte – wie sie mit grossen Kämmen die Früchte von den Bäumen streifen.
Bei Scaccia tätigen wir noch einen Grosseinkauf bei Lidl und ziehen dann weiter in Richtung Agrigento, wobei die Landschaft immer karger und hügeliger wird
In Agrigento fahren wir auf den uns bekannten Campingplatz „Valle die Templi“.
die Stadt Agrigento
Da es erst Mittag ist, stellen wir den Camper nur ab und nehmen den nächsten Bus, der uns vom Campingplatz direkt zum Eingang der Tempelanlage bringt.
Die archäologischen Stätten von Agrigent südlich des heutigen Stadtkerns von Agrigento gehören zu den eindrucksvollsten archäologischen Fundplätzen auf Sizilien. Sie zeigen vor allem die Überreste von Akragas (lat. Agrigentum), einer der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien. Die teilweise noch sehr gut erhaltenen griechischen Tempel zeugen von der Größe, Macht und kulturellen Hochblüte der damaligen griechischen Stadt.
Akragas war zwar erst 582 v. Chr. in einer zweiten Welle der griechischen Kolonisation gegründet worden.
Obwohl die archäologischen Stätten auf einem Hügel liegen und ursprünglich „Colle die Templ“ hiessen, wurden sie, da sie weit unterhalb der heutigen Stadt Agrigento liegen im Volksmund in „Valle die Templi“ (Tal der Tempel) umbenannt.
Wir wandern durch die ganze Anlage – und das bei über 30°C
Aber all die Tempel und Ruinen sind wirklich sehenswert.
Samstag, 11.10.
Erstmals versteckt sich die Sonne im Nebel. Für heute steht die Stadt Enna auf dem Plan, eine Stadt, die mitten in Sizilien auf 931 m ü.M. liegt.
Ab Caltanissetta fahren wir auf einer total neuen Autobahn, vorbei an mit Vlies bedeckten Rebbergen, wodurch die Landschaft aussieht wie verschneit.
Kurz vor Enna lichtet sich der Nebel und über uns strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel.
Ein einmaliges Bild bietet dabei die Stadt Calascibetta, die hier aus dem Nebel schaut
Wir finden einen grossen Parkplatz direkt beim Eingang zur Stadt,
bummeln durch die Altstadt von Enna,
besichtigen die Kirchen Franz von Assisi, Santa Chiara und den Dom.
Zuoberst erreicht man die Burg, deren Turm man besteigen kann, wo man sich dann auf 1100 m ü. M. befindet und eine einmalige Aussicht übers Land geniesst.
inzwischen ist auch Calascibetta nebelfrei
dies ist Enna vom Burgturm aus gesehen
Zum Mittagessen setzen wir uns auf die Terrasse eines Restaurants.
Unser nächstes Ziel ist Piazza Almerina, wo wir die Römische Villa Casale besichtigen, die für ihre Mosaike berühmt ist.
Der Gebäudekomplex der Villa del Casale bedeckt etwa 1,5 Hektar. Es sind heute noch etwa 45 Räume erhalten.
Der Boden fast aller Räume des Anwesens ist mit Mosaiken aus farbigen Tesserae bedeckt, die insgesamt eine Fläche von rund 3.500 m² bedecken, mehr als in jedem anderen bekannten Gebäude des römischen Reichs Es wurden 120 Millionen 4-6 mm grosse Mosaiksteinchen in 37 Farben verwendet.
die berühmten “Bikinimädchen”
Da wir auch heute nicht mehr allzu weit fahren möchten und es in dieser Gegend kaum Campingplätze gibt, oder sie sind bereits geschlossen, steuern wir einen Stellplatz in der Nähe von Piazza Almerina an (Agrotourismo)
die Stadt Piazza Almerina
der Weg zum Stellplatz ist mit diesen Tafeln beschildert
Über eine schmale, katastrophale Strasse (ca. 5 km!) – voller Schlaglöcher, in denen man versinken könnte oder Bodenwellen, bei denen jedes Mal der Auspuff streift
gelangen wir zum Stellplatz, welcher aber überraschend gut ist – ein grosszügiger Platz, Stromanschlüsse, gute Sanitäranlage, ein Restaurant und ein Swimmingpool (der zu dieser Jahreszeit allerdings geschlossen ist) gehören zur Ausstattung.
Wir sind die einzigen Gäste.
Sonntag, 12.10.
Der Stellplatz liegt auf ca. 800 m ü. M. und das sieht man an der Morgentemperatur, gerade mal 12°C, obwohl uns ein weiterer wolkenloser Tag beschert ist.
Über die miese Strasse müssen wir nun zurück bis Piazza Almerina, von wo wir über Valguarnera zur Autobahn „Palermo-Catania“ gelangen.
Ich bin total fasziniert von der Landschaft – zuerst führt und die Strasse durch Eukalyptus- und Pinienwälder, später durch Weiten von abgeernteten, braunen Feldern und in Küstennähe wechselt es zu kilometerweiten Orangen- und Zitronenplantagen.
Wir umfahren den Ätna, wobei er im Dunst nur sehr schlecht zu sehen ist.
Wir haben entschieden nicht hinauf zum Ätna zu fahren, zum einen da heute Sonntag ist und bereits eine Riesenkolonne von Autos in der Autobahnausfahrt Richtung Ätna steht,
…zum andern, weil wir schon diverse Vulkane gesehen haben, unter anderem die Montagnas del Fuego auf Lanzarote, den Teide auf Teneriffa oder den Haleakala auf Hawaii und ich denke, der Ätna kann diese nicht überbieten.
Auch Taormina, das wir bei unserem letzten Aufenthalt auf Sizilien besucht haben, lassen wir diesmal links liegen.
Wir umfahren Catania auf der Autobahn und legen eine Mittagspause bei einer Tankstelle ein – dabei kommt es mir vor, als machten die Italiener ihren Sonntagsausflug zur Tankstelle – da gibt es ganze Familientreffen, Familienfotos werden gemacht, das Picknick ausgepackt…es herrscht eine ausgelassene Stimmung.
Unser Ziel ist nun der Hafen von Messina,
wo wir auf die Fähre nach Villa San Giovanni in Kalabrien fahren.
Dank nur leichtem Sonntagsverkehr kommen wir ganz gut durch die sonst vom Verkehrschaos geplagte Stadt Messina.
ccccccccccccMessinacccccccccccccccccccccccccc Villa San Giovanni kommt in Sicht
cccccccccccccccccccccccdazwischen die “Strasse von Messina”
In Kalabrien fahren wir auf der Autobahn
bis Rosarno, wo wir wieder auf den Campingplatz „Mimosa“ fahren, auf dem wir vor 10 Tagen schon mal übernachtet haben…
warum sind nur die Campingplatz-Zufahrten immer so eng??
Am Abend essen wir in der Pizzeria
Montag, 13.10.
Wir beschliessen noch einen Tag hier zu verbringen, vor allem da wir hören, dass Norditalien im Regen versinkt. Uns ist ein weiterer Bilderbuchtag beschert, mit einer Temperatur von 28°C.
Am Vormittag unternehmen wir einen 1-stündigen Spaziergang – zuerst durch einen etwas verwilderten Wald und dann zurück dem Strand entlang.
Beim Bauern, der mit seinem kleinen Gemüseauto direkt bei unserem Camper vorfährt, kaufe ich ein.
Danach funkt Ruedi, zusammen mit einem Campernachbarn aus Österreich, der auch Amateurfunker ist, während ich mal all meine Fotos sortiere und am Reisebericht schreibe.
Wir müssen uns nun überlegen, auf was für einer Route wir in Richtung Norden reisen werden, da wir nicht ins Regengebiet von Toskana und Cinque Terre gelangen möchten. Wir hatten eigentlich vor der Westküste (Mittelmeerküste) nach Norden zu folgen, aber in diesem Fall entscheiden wir uns mal vorläufig für die Adriaküste.
Dienstag, 14.10.
Der Himmel ist bewölkt. Um 8 Uhr verlassen wir den Campingplatz und fahren bis Falerna, wo wir einen letzten Blick aufs Mittelmeer werfen, bevor wir landeinwärts in Richtung Jonisches Meer abzweigen.
Die Strasse führt uns bis hinauf auf 643 m ü.M., dabei waren wir doch erst gerade noch auf Meereshöhe.
In regelmässigen Abständen stehen diese Tafeln der Autobahn entlang, obwohl die Strasse durch Leitplanken und einen Zaun vom offenen Land abgegrenzt ist, ich zudem noch keine einzige Kuh gesichtet habe und mich dazu frage, wie wohl die Kühe über die Leitplanke gelangen (?)
Das Wetter wird immer besser
Schon vor dem Mittag erreichen wir den Campingplatz „Thurium“ bei Sibari, es ist wolkenlos –
so gehe ich am Nachmittag im Meer schwimmen, während Ruedi sich mit dem Funk beschäftigt – zusammen mit einem Campernachbarn aus Deutschland, der auch Amateurfunker ist.
Mittwoch, 15.10.
Heute nun herrscht auch hier trübes Wetter, so entscheiden wir uns nun definitiv für die A3 auf der Mittelmeerseite.
Wir dachten uns, heute bis Pompeji zu fahren, doch während wir am Morgen auf das Öffnen der Schranke des Campingplatzes warten, plaudern wir mit einem Herrn aus Holland, der uns den Rat gibt, anstelle Pompeji, Paestum zu besuchen, vor allem da wir schon 2x in Pompeji waren.
Paestum sei nicht so überlaufen von Touristen, zudem kenne er dort einen guten Campingplatz.
Also ist unser nächstes Ziel klar – Paestum.
Heute habe ich erstmals Herbstgefühle – ein leichter Nebel liegt über den bereits abgeernteten Feldern. Bald aber grüsst uns die Sonne wieder.
Sind wir heute doch wieder auf Meereshöhe gestartet, erreichen wir nach kurzer Zeit schon eine Höhe von 1016 m ü.M. – eine abwechslungsreiche Landschaft
Anfangs fahren wir auf der neuen Autobahn, aber schon bald ist sie allerdings im Bau und nur noch einspurig.
Nach einem kurzen Halt auf einem Rastplatz, fahren wir direkt zum Campingplatz „Villaggio dei Pini“, welcher nur 1 km vom Antiken Paestum entfernt liegt.
Wir stellen den Camper nur ab und machen uns gleich auf den Weg zur Ruinenstadt
Die Stadt wurde unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. von Griechen gegründet.
Etwa 400 v. Chr. eroberten die Lukaner die Stadt und benannten sie in Paistos um
274 v. Chr. wurde sie im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia.
Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort. Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen. Erst 1752 wurde er wiederentdeckt, ungefähr gleichzeitig mit Pompeji und Herkulaneum.
Es ist ein extrem schwül-heisser Tag und wir kommen ganz schön ins Schwitzen beim Bummel durch die weitläufige einstige Stadt.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz kommen wir bei einer Büffelfarm vorbei
Der Nationalpark und Unesco Weltkulturerbe Cilento in der Region Kampanien ist nicht nur berühmt für seine langen Sandstrände, das saubere Meer und die sich im Hinterland auftürmende Berglandschaft, sondern auch für seine Büffel, die die Milch für den weltberühmten “mozzarella di bufala” (Büffelmozzarella) liefern. Dieser ist im Gegensatz zum gummiartigen Kuhmilch-Mozzarella sehr weich, würzig und ein regelrechtes Geschmackserlebnis, besonders in Kombination mit frischen Tomaten im beliebten Caprese-Salat.
Zwischen Paestum im Norden, Sapri im Süden und dem Diano-Tal im Osten erstreckt sich das reizvolle Cilento-Gebiet: mit rund 100 km Küste, Bergen und 200 kleinen, meist mittelalterlichen Dörfern.
Natürlich kaufen wir hier Büffelwürste, Büffelkäse und natürlich Büffel-Mozzarella…zudem Kastanienhonig.
Danach geniessen wir einen Ruhenachmittag beim Camper und am Strand.
Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant.
Dies ist nun wohl der letzte Abend am Meer – aber leider ist uns kein Sonnenuntergang beschert, die Sonne verschwindet in den Wolken.
Donnerstag, 16.10.
Wir erleben die wärmste Nacht auf unserer Reise – die Temperatur sinkt während der Nacht nicht unter 23°C.
Wir verlassen Paestum um 7:45 Uhr, denn Ruedi möchte heute bis Siena fahren.
Das GPS führt uns wiedermal auf komplizierten Wegen zur A3…wobei wir uns hier nun definitiv entscheiden müssen, welchen Weg wir nehmen wollen
Wir entscheiden uns für die Mittelmeerseite
So umfahren wir Salerno und Neapel, dabei herrscht viel Verkehr, danach ist die Autobahn gebührenpflichtig und es wird ruhiger.
Bei Cassino legen wir einen ersten Halt ein und einen weiteren auf der Umfahrung von Rom, wobei Ruedi einen Mittagsschlaf hält, während ich lese.
Nun folgen wir dem Fluss Tiber (Tevere) hinauf, den wir auch immer wieder überqueren und gelangen so in die Toskana.
Vor unserem Reiseantritt sagte ich noch: dieses Mal nicht in die Toskana!…und wo sind wir jetzt (?)…aber sie ist halt immer wieder schön.
Um 16 Uhr erreichen wir den Campingplatz „Colle Verde“ in Siena. Wir packen aber nichts aus, denn wir wollen nur eine Nacht bleiben. Die Stadt Siena haben wir schon x-mal besucht.
So essen wir auch heute Abend im Restaurant.
Freitag, 17.10.
Wir verlassen Siena um 8 Uhr bei trübem Wetter, es regnet immer mal wieder
Wir umfahren Florenz und Pistoia (die Città delle Pianti) die für die die größte Dichte an Baumschulen in Europa bekannt ist.
Wir fahren bis La Spezia und dann vorbei an Cinque Terre bis Genua, wo wir auf die Autobahn in Richtung Mailand abzweigen.
Wir sind diese Strecke noch nie gefahren, da wir sonst immer die 3-spurige und ruhigere Autobahn nach Alessandria wählen. Aber wir wollen diesmal die Küstenstrasse entlang des Lago Maggiore meiden, denn es befinden sich dort momentan etliche Baustellen auf der sonst schon engen und kurvenreichen Strecke.
Kurz nach Genua legen wir einen Mittagshalt ein, essen etwas Kleines und Ruedi hält einen „Turboschlaf“, bevor die Fahrt weiter geht in Richtung Schweiz.
Während der Fahrt durchs Piemont ändert sich das Wetter schlagartig – es wird wieder sonnig und warm.
Wir umfahren Mailand grossräumig und ohne Probleme.
Hier sind wir bereits am Comersee
Bei Chiasso überqueren wir die Grenze zur Schweiz und fahren durchs Mendrisiotto
zum Lago di Lugano
und dann über den Monte Ceneri
hier der Blick in Richtung Bellinzona
…und hier zum Lago Maggiore
bis nach Tenero im Tessin, wo wir wie gewohnt den Campingplatz “Tamaro” anfahren.
Auch hier ist es sonnig und warm (24°C)
Allerdings soll es letzte Woche hier extrem geregnet haben, entsprechend hoch ist der Wasserspiegel des Lago Maggiore.
dies ist mein Lieblingsplatz
Wir geniessen das wohl letzte Abendessen im Freien für dieses Jahr und danach die Abendstimmung am See
Samstag, 18.10.
Der letzte Ferientag bricht an.
Was für ein Morgen!
Wir fahren, wie immer, auf der San Bernardino Route, wobei wir aber zuerst noch in der Raststätte Bellinzona ein feines Frühstück geniessen…unterdessen geht die Sonne auf
Das Misox liegt noch im Schatten, während die Bergspitzen bereits von der Sonne beschienen werden.
Auch auf der Nordseite ist es fast wolkenlos. Wir kommen gut voran.
im Rheintal
Was ist denn das?… über dem Bodensee liegt Nebel,
aber zum Glück ist Weinfelden, das im Thurtal liegt, nebelfrei.
Innzwischen hat in Weinfelden der Herbst Einzug gehalten
Nun schauen wir zurück auf 5 schöne, abwechslungsreiche und pannenfreie Wochen in „Bella Italia!“
Der Camper wird nun total ausgeräumt und in den Winterschlaf geschickt.
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