Engadin (5 Sonnentage) im Juli 2014
Campingplatz “Olympiaschanze” St.Moritz im Engadin
15.-20.Juli 2014 (Verfasser: Brigitte)
Da für das Schweizer-Mittelland Hitzetage angesagt sind, entscheiden wir uns für ein paar Ferientage im Oberengadin, das auf 1’800 m ü. M. liegt.
Dienstag, 15.Juli
Fahrt nach St.Moritz
Wir starten um 7:15 Uhr in Weinfelden in der Nordostschweiz.
Ohne viel Verkehr fahren wir bis Klosters-Selfranga, denn wir haben beschlossen, diesmal nicht über den Julierpass zu fahren, sondern den Autoverlad durch den Vereina-Tunnel zu nutzen.
…dies ist die 526 m lange Sunnibergbrücke bei Klosters und hier der Blick über Klosters
…hier fahren wir auf die Bahn
Der Vereina-Tunnel ist ein 19 km langer Eisenbahntunnel, der seit Ende 1999 in Betrieb ist.
Wie wir 20 Minuten später die Bahn in Sagliains bei Susch im Unterengadin verlassen, begrüsst uns die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel.
vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv…wir sind nicht alleine unterwegs
Dem Fluss Inn entlang fahren wir ins Oberengadin,
…vorbei an der Kirche von Celerina …und dem St.Moritzersee
In St.Moritz steuern wir den TCS-Campingplatz „Olympiaschanze“ an. Der Platz ist erstaunlicherweise nur schwach belegt, obwohl in verschiedenen Ländern die langen Schulferien begonnen haben.
Wir kommen bereits zum 4.Mal hierher und es gefällt uns immer wieder.
…dies ist unser “Daheim” für die nächsten Tage
Schon vor dem Mittagessen sind wir eingerichtet und beschliessen somit noch einen Spaziergang zu unternehmen. Zuerst geht’s nach St.Moritz-Bad, vorbei an der reformierten Kirche, die sich total im Wald versteckt befindet.
…die reformierte… …und die katholische Kirche
…der Blick nach St.Moritz-Dorf
Nun bummeln wir dem See entlang und lassen uns danach von der längsten Rolltreppe der Schweiz (150 m lang) vom See bis hinauf ins Dorfzentrum bringen.
Nach einem Schaufensterbummel durch den etwas mondänen Ort,
…vorbei am weltberühmten Hotel Palace
…kaufen wir in der ebenfalls berühmten Bäckerei-Konditorei Hanselmann noch ein
…und nehmen danach von hier aus den Bus zurück zum Campingplatz.
Mittwoch, 16.Juli
Sechs-Seen-Wanderung
Ein wunderschöner Morgen begrüsst uns.
In einem Prospekt habe ich von der 6-Seen-Wanderung gelesen, die wollen wir nun heute unter die Füsse nehmen.
…unterwegs zur Furtschellasbahn
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bergstation Furtschellas auf 2’312 m ü. M
Von dort führt die Rundwanderung zu den 6 Lejins (Romanisch – kleine Seen) durch eine einzigartige hochalpine Seen- und Pflanzenwelt.
Anfangs steigt der Weg ganz schön steil an – es sind total 380 Höhenmeter zu überwinden. Vor allem hat man immer das Gefühl nach der nächsten Biegung habe man endlich die Höhe erreicht, aber denkste…da kommt die nächste Steigung.
Aber es lohnt sich alleweil… denn oben angekommen, steht man schon vor dem ersten der Seen, der spiegelglatt vor einem liegt.
Nun geht die Wanderung zu all den sechs Seen…diese Seen enthalten Mineralien und Gesteinsarten, nach welchen sie benannt sind…zuerst der Lejin Cristal, danach folgt der Lejin Magnetit, der Lejin Malachit, der Lejin Rhodonit, der Lejin S-chaglia und zum Schluss der Lejin Epidot.
…glasklares Wasser
Auf der einen Seite liegt tief unten die Seenplatte des Engadins
…und auf der anderen Seite erheben sich die felsigen Flanken des Corvatsch-Massives.
Dabei geniessen wir die totale Ruhe hier oben, nur hie und da hört man ein paar Kuhglocken aus der Ferne und das Gurgeln des kleinen Bergbaches, der sich durch die Bergwiese schlängelt.
…hier liegt Gestein, welches aussieht wie versteinertes Holz (?)
In knapp 3 Stunden erreichen wir wieder die Bergstation Furtschellas
…von wo wir uns mit der Bahn zur Talstation und von dort mit dem Bus zum Campingplatz bringen lassen.
Donnerstag, 17.Juli
Ausflug zum Piz Corvatsch und Wanderung von Surlej nach St.Moritz
Bei Sonnenschein vom wolkenlosen Himmel frühstücken wir im Freien.
Die Sicht scheint heute extrem klar zu sein, also nichts wie los auf den Piz Corvatsch.
…dies ist der Piz Corvatsch von unten gesehen
Der Bus bringt uns zur Talstation der Corvatschbahn. Schon die Grossraumkabine der Bahn beeindruckt uns – es finden 125 Personen Platz darin.
Oben auf 3’303 m ü. M. angekommen, sind wir einmal mehr überwältigt von der Aussicht, sei es über das ganze Alpenpanorama (man kann heute sogar das Matterhorn sehen!), die zum greifen nahen Piz Bernina oder Piz Palü oder hinunter auf die Seen des Oberengadins.
Auf der Terrasse des Restaurants gönnen wir uns ein zweites Frühstück.
Gegen Mittag bringt uns die Bahn wieder hinunter nach Surlej. Da wir heute noch nicht viel für unsere Fitness getan haben, beschliessen wir von Surlej nach St.Moritz zu wandern.
Ein idyllischer schmaler Weg führt zuerst dem Silvaplanersee und dann dem Champférersee entlang,
…am Wegrand blühen Alpenrosen
Kurz vor St.Moritz-Bad machen wir noch einen Abstecher zum Marsch-See, dem nahe beim Campingplatz gelegenen Badesee.
Der Lej Marsch auf 1’813 m ü. M. gehört zu den beliebtesten Badeseen der Region. Mit seiner sonnigen und windgeschützten Lage am Waldrand in der Nähe der Olympiaschanze, mit einem kleinen Strand am Nordufer und einladenden Picknickplätzen zieht er Wasserratten und Sonnenhungrige an. Der Moos-See verfügt über einen kleinen Strand am Nordufer, Picknickplätzen, einem Restaurant und einem Kiosk.
Vorbei an der Olympiaschanze, die dem Campingplatz den Namen gibt, erreichen wir unseren Camper.
Freitag, 18.Juli
Panoramaweg Muottas Muragl – Alp Languard
Eigentlich wollte ich heute mal einen Ruhetag einlegen, aber nach dem ersten Blick aus dem Fenster weiss ich, wir müssen auch heute wieder in die Höhe – die Sonne scheint einmal mehr vom wolkenlosen Himmel.
Wir waren schon oft auf Muottas Muragl, aber noch nie sind wir von dort zur Alp Languard gewandert. Also nehmen wir diese Tour heute in Angriff.
Der Bus fährt uns nach Punt Muragl, von wo uns die Standseilbahn nach Muottas Muragl auf 2’453 m ü. M. hinauf bringt.
Im Souvenirshop kaufe ich mir einen Hut, denn es scheint ein heisser Tag zu werden.
…obwohl ich schon eine ganze Sammlung an Hüten besitze, aber irgendwie bleiben die immer zu Hause
…der Ausblick von Muottas Muragl
Der Weg von Muottas Muragl zur Alp Languard wird als Panoramaweg angepriesen und verdient seinen Namen zu Recht. Es gibt wohl kaum einen anderen Ort wo man so schöne Ausblicke auf die Engadiner Seenplatte, die Berninagruppe und das Oberengadin allgemein geniessen kann.
…auch hier eine einmalige Alpenflora
Auf halbem Weg kommt man zum Restaurant “Unterer Schafberg”, wo wir uns zum Mittagessen ein „Schafbergplättli“ gönnen…welches schon fürs Auge ein Genuss ist.
…der Blick von der Restaurantterrasse hinunter ins Rosegtal
Gestärkt ziehen wir weiter…
…hier geht’s sogar mal durch einen Tunnel
…unser Ziel ist zu sehen – die Alp Languard
Nach total 3 Stunden Marschzeit kommen wir auf der Alp Languard an.
Von hier aus geniessen wir die Talfahrt hinunter nach Pontresina per Sessellift.
Noch ein kurzer Bummel durch Pontresina, bis uns der Bus zurück zum Campingplatz bringt.
Wir geniessen den lauen Abend beim Camper bis zum Sonnenuntergang.
Samstag, 19.Juli
Wanderung von Maloja zum Cavloccio-See
Ein weiterer wolkenloser Morgen – den Ruhetag kann ich einziehen wenn’s regnet…also ein weiteres Mal: Ab in die Höhe!
Wir entscheiden uns für die Wanderung von Maloja zum Cavloccio-See und zurück.
Diesmal bringt uns das Postauto bis Maloja (1’809 m ü. M.).
Von dort führt der Wanderweg in 1¼ Stunden…
…hinauf zum idyllischen Lägh da Cavloc (Cavloccio-See) auf 1’907 m ü. M..
Auf der Terrasse des Restaurants direkt am See geniessen wir bei Kaffee und Kuchen die Sonne, die Aussicht und die Ruhe.
Auf dem ganzen Aufstieg und hier oben rund um den See blühen ganze Alpenrosenfelder – einfach eine Pracht.
…aber auch sonst eine Blütenpracht
Wir wandern um den See herum (30 Min.) und finden dabei einen Variantenweg hinunter nach Maloja.
…weit unten sieht man unser Ziel, das Dorf Maloja
Aber es ist ein sehr steiler und mühsamer Weg und wir sind froh als wir nach weiteren 1¼ Stunden wieder unten ankommen.
So sind wir heute insgesamt doch wieder 3 Stunden gewandert.
Noch ein Bummel durch Maloja…
…noch ein Blick hinunter zur Maloja-Passstrasse und ins Bergell…
…und schon geht es mit dem Postauto zurück zum Campingplatz…
entlang am Silsersee…
…und vorbei an der Kirche von Sils-Baseglia
Am Abend „google“ ich mal nach dem Wetter der nächsten Tage…und es sieht nicht gerade prächtig aus… Regen, Gewitter und starke Winde sind angesagt.
So beschliessen wir noch heute Abend das Vorzelt einzupacken, solange es trocken ist.
Falls morgen das Wetter unerwartet gut sein sollte könnten wir ja trotzdem noch einen Tag bleiben.
Aber schon in der Nacht fallen die ersten Regentropfen.
Sonntag, 20.Juli
Heimreise
Das Wetter ist zwar unerwartet gut, aber trotzdem entscheiden wir uns für die Heimreise.
Wir fahren durchs Unterengadin bis Susch
es hat kaum Verkehr
und nehmen dort wieder das Angebot des Autoverlades durch den Vereinatunnel in Anspruch
…die nette Frau vom GPS fordert uns auf nun auf die Fähre zu fahren (?)
da weit und breit keine Fähre zu sehen ist, nehmen wir halt doch die Bahn
Danach geht’s durchs Prättigau, dann durch das Sarganserland und weiter durch das Rheintal …
…bis zum Bodensee.
Um 13 Uhr kommen wir wohlbehalten zu Hause an.
Bei so schönem Wetter ist das Engadin einmalig…wir kommen wieder!
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