Camping Tennsee bei Mittenwald (Oberbayern) im Okt. 2015
18 Tage auf dem Campingplatz Tennsee
- mit vielen schönen Wanderungen und Ausflügen
(Verfasser: Brigitte)
Ich möchte für Wohnmobilreisende grad zu Anfang hier anmerken, dass wir mit einem Zweitauto hier sind. Aber wenige Meter vom Campingplatz entfernt befindet sich die Bushaltestelle, von wo der Gratis-Gästebus in verschiedene Richtungen fährt – wie Mittenwald-Zentrum, Bahnhof, Bergbahnen, aber auch nach Krün, Klais oder Wallgau… Zudem fährt ein Linienbus zum Ferchen- und Lautersee, aber auch nach Seefeld oder Garmisch-Partenkirchen, von wo aus viele Anschlusslinien angeboten werden.
Ab den Bahnhöfen Klais und Mittenwald führen Züge bis München oder Innsbruck.
Zudem ist die Gegend ein Paradies für Radfahrer!
…also sind die meisten unserer Ausflüge auch ohne Auto zu bewältigen…soviel zur Mobilität.
Nun zu unserer Reise…
Samstag, 26.9.
Es ist ein sternenklarer, kalter Morgen…heute starten wir unseren Herbsturlaub, der uns nach Mittenwald in Oberbayern führt…genaugenommen auf den Campingplatz „Alpen Caravanpark Tennsee“ http://www.camping-tennsee.de/, der zur Gemeinde Krün gehört, 8 km von Mittenwald entfernt.
Wir fahren über St.Margreten bis Au im Rheintal, wo wir den Rhein und die Grenze zu Österreich überqueren. Genau an der Grenze tauchen wir in dichten Nebel ein.
Den Frühstückshalt legen wir bei der Raststätte Hohenems ein.
Geplant war durch den Arlbergtunnel zu fahren, aber infolge Bauarbeiten ist dieser geschlossen und wir müssen über den Arlbergpass ausweichen.
Fahrt durch das Inntal
Bei Zirl im Tirol verlassen wir das Inntal und fahren über Seefeld nach Mittenwald, wo wir die Grenze zu Deutschland überqueren und erreichen kurz danach unser Ziel. Noch vor dem Mittag richten wir uns ein, das heisst wir stellen das Vorzelt auf, denn das Wetter ist herbstlich kühl.
Wir mieten ein privates Badezimmer, dies ist ein abschliessbarer, geheizter Raum mit Dusche, WC, Bidet und Waschbecken…Kostenpunkt: 7.- Euro/Tag.
Hier im Innern des Sanitärgebäudes…da stehen doch tatsächlich noch Trockenhauben zur Verfügung!…und dazu natürlich “Klatschheftli”
Am Nachmittag gönnen wir uns eine längere Siesta und unternehmen danach einen Spaziergang um den Campingplatz – welcher direkt am Tennsee liegt…der den Namen “See” aber keineswegs mehr verdient
– war er doch vor zwei Jahren noch ein netter kleiner Weiher, so war er letztes Jahr, infolge Schneemangels im Winter, nur noch eine grössere Pfütze und nun ist er inzwischen völlig ausgetrocknet – infolge Regenmangels in diesem Jahr
Sonntag, 27.9.
Der Himmel ist bedeckt und die Temperaturen recht tief (10°C), aber es ist trocken.
Wir entscheiden uns heute für einen Bummel durch das Dorf Mittenwald. Wir besichtigen vor allem die vielen Häuser mit den wunderschönen Lüftelmalereien
Lüftlmalerei (auch Lüftelmalerei geschrieben) bezeichnet die im süddeutschen und österreichischen kleinstädtisch-ländlichen Raum heimische Kunstform der Fassadenmalerei, insbesondere in Oberbayern.
…ganze Geschichten werden so erzählt
Mittenwald ist eine Hochburg des Geigenbaus…
Die Gemeinde gilt als das bedeutendste deutsche Zentrum des Streich- und Zupfinstrumentenbaus unserer Zeit. Die Mittenwalder können in diesem Bereich auf eine über 300-jährige Tradition zurückblicken, als deren Begründer Matthias Klotz (1653–1743) gilt. Heute gibt es in Mittenwald ca. 10 selbständige Geigenbaumeister. Außerdem gibt es die “Staatliche Musikinstrumentenbauschule Mittenwald” mit ca. 45 Schülern in 7 Semestern. Die Schule hat eine 150-jährige Tradition und wurde zur Ausbildung der sog. Heimarbeiter gegründet, die Geigenteile herstellten, die dann bei den Verlegern zusammengebaut und in die ganze Welt verkauft wurden.
…so besuchen wir das Geigenbau-Museum – eine liebevoll gestaltete Ausstellung. Das Geigenbaumuseum wurde 1930 gegründet und befindet sich seit 1960 in einem der schönsten und ältesten Häuser Mittenwalds.
die Herstellung einer Geige
verschiedene Geigentypen ………………………………….und andere Saiteninstrumente
…ein Meisterwerk
Im September finden in Mittenwald die Alpabzüge statt…
…Kühe, Schafe und heute die Pferde, ziehen von ihrem Aufenthalt auf der Alp ins Tal.
Danach findet ein richtiges Dorffest statt, mit Musik, einer Festwirtschaft und Verkaufsständen mit einheimischen Produkten.
Montag, 28.9.
Nach einer sternenklaren Vollmondnacht mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, erwartet uns ein wolkenloser Morgen.
Ganz klar, dass es uns „in die Höhe zieht“.
Wir fahren zur Talstation des Kranzbergsessellifts – einem etwas in die Jahre gekommenen Liftes mit Ein-Personen-Sesseln. Ganz gemächlich schweben wir hinauf nach St.Anton.
Die Aussicht von St.Anton aus
Von hier aus fängt das Steigen an und zwar hinauf zum Kranzberggipfel (1’391 m ü.M.).
Hier oben geniesst man eine herrliche Rundsicht, zum Karwendel, dem Wettersteingebirge und über das Isartal.
Wir wählen nun den Weg zum Ferchensee, der auf 1’065 m liegt. Es ist eine angenehme Wanderung von ca. einer Stunde.
Im Restaurant direkt am See stärken wir uns mit einem feinen Salat, reich garniert mit Schinken und Käse.
Wir umrunden den Ferchensee und wandern danach hinunter zum etwas tiefer gelegenen Lautersee.
Auch hier setzen wir uns ins Gartenrestaurant direkt am See, zu Kaffee und Kuchen.
Von hier aus führt uns der Weg meist durch den Wald hinunter nach Mittenwald.
Kurz vor Mittenwald kommen wir noch an diesem Steingarten vorbei – alle Steine sind aus der Karwendelregion dort zur Information aufgestellt, sie sind alle bezeichnet, aus welcher Gesteinsart sie bestehen.
Wir haben diese 4-stündige Wanderung vollauf genossen.
Inzwischen hat sich der Himmel aber wieder bedeckt, so fahren wir zurück zum Camper und geniessen ein gemütliches Raclette zum Znacht.
Dienstag, 29.9.
Diese Nacht fiel die Temperatur auf minus 3°C.
Auch heute strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel….dies der Blick vom Campingplatz aus
…und hier der Blick über Wallgau nach Süden zum Karwendel und Wetterstein
Wir möchten schon lange mal das Isartal näher kennenlernen….also los!
Kurz nach Wallgau zweigen wir auf die gebührenpflichtige Mautstrasse (Deutsche Alpenstrasse) entlang der Isar ab (4 Euro).
Unterwegs laden viele Parkmöglichkeiten und Picknickplätze zum Verweilen ein. Meist muss man ein paar Schritte gehen um ans Ufer der Isar zu gelangen, die übrigens momentan nur ganz spärlich Wasser führt.
Nun gelangen wir zum Sylvenstein-Stausee, wo wir parkieren und zu Fuss über die seeüberquerende Brücke spazieren.
Danach fahren wir über Jachenau und durch weitere hübsche kleine Dörfer mit schmucken Häusern.
…und von dort über eine weitere Mautstrasse dem Walchensee entlang,
hier im Hintergrund die Ortschaft Walchensee
…wir überqueren den Kesselberg (859 m) und gelangen so an den Kochelsee. Nördlich davon durchfahren wir ein weites Moorgebiet.
Unser Ziel ist das Freilichtmuseum in Glenleiten bei Grossweil.
Wir durchwandern das ganze Gelände, besichtigen all die Gebäude…Spuren längst vergangener Zeiten.
Das Freilichtmuseum Glenleiten ist das grösste Freilichtmuseum Südbayerns. Mehr als 60 original erhaltene Gebäude sind samt ihrer Einrichtung inmitten einer nach historischen Vorbildern gepflegten Kulturlandschaft wieder aufgebaut,
Dies ist die Wasserversorgung vom Mühleteich hinunter zu den Mühlen
Bei Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse geniessen wir die Aussicht übers Land.
Auf dem Rückweg fahren wir die direkte Strecke über Walchensee,
Wallgau und Krün…
…zum Campingplatz, wobei wir in Krün noch einen grösseren Einkauf tätigen.
Mittwoch, 30.9.
Diese Nacht sank das Thermometer wiederum weit unter den Gefrierpunkt, aber auch heute begrüsst uns ein wolkenloser Himmel.
Unser heutiges Ziel ist die Zugspitze…
…hier ist sie bereits zu sehen
Wir fahren ins 15 km entfernte Garmisch-Partenkirchen und von dort an den Eibsee. Hier kaufen wir uns ein Rundreise-Ticket, das heisst, wir fahren mit der Eibsee-Seilbahn hinauf zum Gipfel und nehmen für den Rückweg zuerst die Gletscherbahn (Seilbahn) und steigen dann um in die Zahnradbahn, die uns zurück nach Eibsee bringt.
Die Aussicht von der Terrasse der Zugspitze (2’964 m ü.M.) ist atemberaubend!
Über den Westgipfel der Zugspitze verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
…auf den höchsten Punkt zu klettern haben wir dann doch nicht gewagt
In der heimeligen Gaststube des Münchner Hauses, der höchstgelegenen Hütte Deutschlands, geniessen wir die Wärme bei Kaffee und Kuchen.
Mit der Gletscherseilbahn fahren wir nun eine kurze Strecke hinunter zum Zugspitzgletscher (2’600 m ü.M.)
Wir besuchen die Kirche Maria Heimsuchung, das höchstgelegene Gotteshaus Deutschlands.
Von hier aus bringt uns die Zahnradbahn, die meist im Berginnern verläuft, hinunter nach Eibsee. Wir sind die einzigen Fahrgäste.
Auf einem Monitor kann man die Route der Bahn verfolgen
die Bahnstation Eibsee
Nach einem kurzen Spaziergang zum Eibsee, fahren wir ins Zentrum von Garmisch-Partenkirchen.
Nach einem kleinen Mittagessen bei McDonalds bummeln wir durch die Fussgängerzone
…und machen einen Abstecher zum Kurpark.
Heute Abend essen wir im Restaurant des Campingplatzes, denn es wird musikalische Unterhaltung geboten.
Hier begrüsst der Senior-Chef die Gäste – wie immer in seiner bayrischen Tracht.
Bei einem wunderbaren Essen geniessen wir die bayrische Gemütlichkeit mit wirklich professionell vorgetragener Musik von Andrea und Michael. Es herrscht eine rundum fröhliche Stimmung.
http://www.andrea-und-michael.com/andrea.html
http://www.andrea-und-michael.com/michael.html
…ein Prosit der Gemütlichkeit!
Donnerstag, 1.Okt.
Da uns wettermässig ein weiterer „Bilderbuchtag“ beschert ist, entscheiden wir uns für einen Ausflug auf den Herzogstand…dem Hausberg von Walchensee.
Wir fahren bis zur Talstation der Herzogstand-Bahn in Walchensee und schweben mit der Gondelbahn hinauf zur Bergstation Fahrenberg auf 1’620 m ü.M.
Von hier führt ein kurzer, gut ausgebauter Wanderweg zum Bergrestaurant Herzogstandhaus.
Direkt neben dem Berggasthaus steht das Haus König Ludwigs II. Der Herzogstand war einst König Ludwigs II. Lieblingsberg, so nächtigte er oft in seinem „Königshaus“, welches allerdings einem Brand zum Opfer fiel – aber danach wieder aufgebaut wurde.
Von hier aus steigt der Weg in Serpentinen steil an, hinauf zum Herzogstand-Pavillon auf 1’730 m ü.M.
…hier ganz oben sieht man unser Ziel…den Herzogstand-Pavillon
Aber die Mühe lohnt sich allemal, denn hier oben geniesst man eine einmalige Aussicht über das bayrische Voralpenland, über den Kochel- und den Walchensee, dann das Wettersteingebirge, den Karwendel, bis hin zu den Tiroler Alpen.
Nach dem Abstieg gönnen wir uns in der gemütlichen Gaststube des Herzogstandhauses
- nein keinen Gugelhupf -
sondern einen Apfelstrudel mit Vanillesauce.
Gestärkt nehmen wir nun noch den Weg hinauf zur Fahrenberg-Kapelle unter die Füsse, der im Schatten liegt und noch gefroren ist
Von hier aus führt uns der Weg nun über Treppen zurück zur Bergstation der Seilbahn.
Auf der Rückfahrt zum Campingplatz machen wir noch einen Abstecher zum Schloss Elmau.
…hier unterwegs bei Klais…
Auf Schloss Elmau fand im Juni 2015 der G7 Gipfel statt, wo unter anderem Herr Obama und Frau Merkel teilnahmen.
Auf einer gebührenpflichtigen Strasse fahren wir zum total abgelegenen Schloss Elmau, welches sich heute: Luxury Spa and Wellness Retreat nennt.
Hier ein paar Infos aus dem Internet:
Am 21. März 2015 wurde nach zweijähriger Bauzeit das Schloss Elmau Retreat eröffnet. Heute werden in Schloss Elmau jährlich mehr als zweihundert musikalische Veranstaltungen durchgeführt. Neben der Klassischen Musik hat sich dabei in den vergangenen Jahren auch die Jazzmusik eine feste Position gesichert. Neben den musikalischen Konzerten finden auch regelmäßig literarische Veranstaltungen und Symposien statt. Das Hotel ist Mitglied der Hotelallianz The Leading Hotels of the World und strebt heute u. a. die Auseinandersetzung mit der Geschichte von Schloss Elmau – insbesondere der vom Nationalsozialismus geprägten – an. Es möchte zu einem kulturellen Zentrum, zum Tagungs- und Vortragsort hinsichtlich deutscher Ideen- und Kulturgeschichte, Theologie und Philosophie sowie der problematischen Verschränkung von Religion und Politik in weltpolitischen Fragen werden.
…im Garten blühen noch die letzten Rosen…
Hier sieht man, wie abgelegen Schloss Elmau liegt
Nicht weit vom Schloss Elmau entfernt liegt das Schloss Kranzbach.
Das Schloss Kranzbach ist ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude bei Klais in der Gemeinde Krün in Oberbayern. Es befindet sich auf einem Plateau mit einer alpinen Kulisse und wird als Wellness-Hotel genutzt.
Wir geniessen den schönen Abend auf dem Campingplatz
…dies der Blick auf den Karwendel aus dem Camper…und hier beim Abendspaziergang
Freitag, 2.Okt.
Wieder lacht die Sonne vom Himmel…
…was für ein Morgen!
Eigentlich wollten wir heute mit dem Sessellift nach St.Anton fahren und dann über den Kranzberggipfel zum Wildensee wandern…aber leider fährt der Lift infolge technischer Störung nicht.
So entscheiden wir uns halt für den Karwendel
…welcher allerdings noch im Schatten liegt.
Mit der Seilbahn lassen wir uns von Mittenwald aus zur Bergstation Karwendel auf 2’244 m ü.M. bringen.
Direkt neben der Bergstation steht das begehbare, 34 Meter lange Riesenfernrohr
…von wo aus man eine super Aussicht über das 1’322 m tiefer gelegene Mittenwald und das Isartal geniesst.
(leider ist das Glas des Fernrohrs gestreift…warum nur???)
Im Innern des Fernrohrs befindet sich Deutschlands höchstgelegene Umweltausstellung “Bergwelt Karwendel”.
Nun nehmen wir die Passamani-Rundwanderung unter die Füsse.
Der Weg ist schmal und zum Teil noch schneebedeckt, aber die wunderbare Aussicht entschädigt uns für die Mühe.
Hier oben auf 2’300 m ü.M. verläuft die Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
Trotz Sonnenschein bläst ein kalter Wind.
Die heisse Schokolade und den Streuselkuchen können wir aber trotzdem auf der Restaurantterrasse geniessen.
Mit der Seilbahn fahren wir zurück nach Mittenwald
(die Fensterscheiben der Bahn sind blau getönt)
…wo wir durchs Dorf bummeln und ein paar Einkäufe tätigen…
…immer den Karwendel im Hintergrund.
Ruedi wollte schon lange mal durchs Leutaschtal fahren…so tun wir dies nun heute.
Anfangs ist die Strasse schmal und kurvenreich
…wir sind inzwischen in Österreich…
…bald aber weitet sich das Tal und wir fahren durch eine Hochebene, eingefasst von imposanten Bergriesen.
Die Strasse würde bis Seefeld führen, wir zweigen aber vorher in Richtung Scharnitz ab
…und kommen so wieder zurück nach Deutschland und nach Mittenwald…
vorbei am Schmalensee.
Inzwischen bläst ein extrem warmer Wind – wie wir ihn als „Föhn“ kennen und Wolken ziehen auf. Aufs Wochenende ist ein Wetterwechsel angesagt….lassen wir’s mal auf uns zukommen.
Samstag,3.Okt.
Heute ist der „Tag der Deutschen Einheit“, somit ein Feiertag.
Nach all den frostigen Nächten blieb die Temperatur diese Nacht auf 14°C.
Geplant war für heute nun die Wanderung über den Kranzberggipfel zum Wildensee. Wir sehen aber, dass über Mittenwald bereits dicke Wolken hängen und in Richtung Norden ist es (noch) wolkenlos. So ändern wir unsere Pläne und fahren nochmals durchs Isartal,
legen einen kurzen Stopp beim Sylvenstein-Stausee ein
und ziehen danach weiter zum Achensee.
Unterwegs überqueren wir die Grenze zu Österreich.
Nach einem erholsamen Spaziergang beim Leuchtturm und der Schiffsanlegestelle Achenseehof…
umfahren wir den See
bis Pertisau – einem etwas von Touristen überlaufenen Ort.
Anscheinend findet heute irgendwo ein Traktorentreffen statt, denn schon unterwegs mussten wir unzählige Traktoren überholen, welche gemütlich zu ihrem Sonntagsspaziergang unterwegs waren.
Wir finden ein nettes Plätzchen zum Mittagessen auf einer Restaurantterrasse.
Nach einem kurzen Bummel durch Pertisau mit seinen schmucken Häusern…
entscheiden wir uns noch für eine Fahrt in eines der Karwendeltäler.
Etwas ausserhalb Pertisau führt eine schmale, kurvenreiche Mautstrasse hinauf zu einer faszinierenden Hochgebirgslandschaft mit steilen Felswänden, die bis zu 700 m steil über das Hochplateau aufragen.
Am Ende der befahrbaren Strasse befindet sich die Gramai-Alm.
In der Kasalm – einer urig-originalen Almhütte aus dem 16. Jahrhundert kaufen wir ein grosses Stück Tiroler Bergkäse und ein Tiroler Fladenbrot.
Die Temperatur ist inzwischen auf 21°C gestiegen.
Nun machen wir uns aber auf den Heimweg zurück nach Mittenwald…wir wählen dieselbe Route die wir gekommen sind – sie ist wunderschön, besonders jetzt mit all den herbstlich bunten Wäldern.
Sonntag, 4.Okt.
Heute findet in Mittenwald das Erntedankfest statt.
Wunderschön, all diese festlich Trachten zu sehen. Zum Glück ist das Wetter noch ganz angenehm, obwohl Regen angesagt ist.
Nach einer heissen Schokolade – natürlich mit einem Sahnehäubchen - in unserem Lieblingscafé, beschliessen wir, trotz inzwischen eingesetztem Regen, eine Wanderung zu unternehmen.
Wir lassen uns mit dem Sessellift nach St.Anton hinauf fahren und wandern von dort hinunter zum Wildensee. Es regnet inzwischen in Strömen, was unsere gute Laune aber keineswegs trübt.
In der Wildenseehütte belohnen wir uns mit einem feinen Mittagessen.
Dem Wetter zum Trotz entscheiden wir uns danach noch für den Aufstieg zur Korbinianhütte.
Von hier aus geniesst man eine tolle Aussicht über Mittenwald und zum gegenüberliegenden Karwendelgebirge, wo bereits Neuschnee gefallen ist.
Nun führt uns der Weg durch einen einmalig schönen Buchenwald zurück zur Talstation der Kranzbergbahn.
Diesen Buchenwald möchte ich unbedingt bei Sonnenschein nochmals durchwandern – die Farben sind einfach toll.
Kaum sind wir zurück beim Camper, scheint die Sonne wieder vom fast wolkenlosen Himmel.
So unternehme ich noch einen Spaziergang durch den Campingplatz…hier ein paar Impressionen…
Restaurant
Rezeption und Sanitärgebäude
unser Platz
der Blick in Richtung Karwendel
…hier im Vordergrund der trockene Tennsee
ccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccccc…und hier der Blick in Richtung Norden
Montag, 5.Okt.
Ganz überraschend scheint die Sonne heute Morgen vom wolkenlosen Himmel.
Das umfangreichste Wanderangebot gibt es nun mal vom Kranzberggipfel aus.
Ich muss mich zwar immer etwas überwinden - den steilen Aufstieg von St.Anton hinauf zum Gipfel unter die Füsse zu nehmen. Aber wenn ich jeweils oben ankomme, bin ich froh, dass ich es getan habe, denn es erwartet uns eine einmalige Rundsicht….und wie gesagt, gehen viele Wanderwege von hier in alle Richtungen…so z.B. zum Ferchensee, Lautersee, Wildensee, Luttensee, zur Korbinianhütte, usw…
Wir wählen heute den Weg vorbei an der Korbinianhütte hinunter nach St.Anton.
Der Weg führt uns wieder durch den, in seiner Vielfalt in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa, einzigartigen Buchenwald. Er hat eine Grösse von 20 ha und ist momentan eine einmalige Farbenpracht…
…leider scheint die Sonne inzwischen etwas milchig und die Farben kommen nicht in ihrer vollen Pracht zur Geltung.
Nun machen wir noch einen Abstecher ins Nachbardorf Krün,
…wo auf dem Rathausplatz die Bank steht, auf welcher im Juni 2015 (zum G7 Gipfel) Angela Merkel und Barack Obama zum Frühschoppen sassen – bei Bier, Weisswürsten und Brezeln.
In diesem hübschen Gebäude befindet sich die Raiffeisen-Bank
…da hole ich mir noch ein paar Batzen für unseren weiteren Aufenthalt – denn wir bleiben noch ein bisschen in dieser schönen Gegend , obwohl für die nächsten Tage Regenwetter angesagt ist.
Dienstag, 6.Okt.
Der Himmel ist wolkig, aber es ist trocken und warm.
Wir wollen heute mal einen wanderfreien Tag einschalten – und entscheiden uns für einen Ausflug in den Ammergau (auch Ammertal genannt).
Wir fahren über Garmisch-Partenkirchen, wo wir einen kurzen Abstecher zur Olympia-Sprungschanze machen.
Die Schanze war bereits 1921 Austragungsort des Neujahrsspringens. Die Schanze trägt ihren Namen, seit sie bei den Olympischen Winterspiele 1936 für die Skisprungwettbewerbe diente. Die Große Olympiaschanze wurde im Lauf ihrer Geschichte mehrmals umgebaut.
Sie ist im Moment etwas schwierig zu fotografieren, da die Sonne direkt über der Schanze steht.
Von hier aus fahren wir ins nahe gelegene Ettal, wo wir das Kloster Ettal besichtigen.
Das Kloster Ettal ist eine Benediktinerabtei liegt rund zehn Kilometer nördlich von Garmisch-Partenkirchen. Das Kloster wurde von Kaiser Ludwig dem Bayern am 28. April 1330 gegründet.
Der Zentralbau war zu seiner Entstehungszeit, der Hochgotik, in baulicher Hinsicht sehr ungewöhnlich. Die barocke Umgestaltung nach dem Brand veränderte daran wenig. Der ursprüngliche gotische Bau ist ein Zwölfeck mit 25,3 Metern Durchmesser, das ein doppelgeschossiger Kreuzgang umgibt.
Orgel und Deckengemälde
Direkt neben der Klosteranlage befindet sich eine Schaukäserei.
Hier gibt es nebst Käse auch Kaffee und feine Kuchen im Angebot
Nicht weit von Ettal entfernt liegt das Schloss Linderhof.
Eine überraschende Schlossanlage! Wir nehmen an der Führung teil und ich muss sagen, von aussen gesehen ein eher bescheidenes Gebäude, aber das prunkvolle Interieur übertrifft alle Loireschlösser.
Die „Königliche Villa“ Schloss Linderhof in der oberbayerischen Gemeinde Ettal ist ein Schloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es wurde in mehreren Bauabschnitten von 1870 bis 1886 errichtet. Schloss Linderhof ist das kleinste der drei Schlösser Ludwigs II. (nebst Neuschwanstein und Herrenchiemee) und das einzige, das noch zu seinen Lebzeiten vollendet wurde. Linderhof gilt als das Lieblingsschloss des „Märchenkönigs“, in dem er sich mit großem Abstand am häufigsten aufhielt.
Da man im Schloss nicht fotografieren darf, hier ein paar Bilder aus einem Buch, welches ich dort gekauft habe.
dies der Spiegelsaal (ein Bild aus dem Internet),…soviel Prunk!!
Wir spazieren durch den weitläufigen Schlosspark…
…zur Venusgrotte, die wir besichtigen – begleitet von Musik aus der Oper “Tannhäuser”.
Die Venusgrotte wurde auf Erlass des Königs Ludwig II. von Bayern vom 15. Dezember 1875 errichtet und im Jahr 1877 fertiggestellt. Die Grotte ist unterteilt in zwei Nebengrotten und eine Hauptgrotte, welche, je nach Beleuchtung, der Blauen Grotte auf Capri, oder der Venusgrotte im Hörselberg aus der Wagneroper Tannhäuser, nachempfunden wurde. Dem Thema entsprechend stellt das Gemälde „Tannhäuser bei Frau Venus“, den 1. Akt des „Tannhäuser“ dar.
…zum Maurischen Kiosk
Der Maurische Kiosk wurde im Auftrag von König Ludwig II. für die Parkanlagen des Schlosses Linderhof käuflich erworben. Am Hennenkopf, in der Nähe der zur gleichen Zeit gebauten Venusgrotte, wurde das Fundament gemauert, auf dem der Kiosk mit seiner goldenen Mittelkuppel und den ebenfalls goldschimmernden kleinen Minarettürmen an den vier Ecken wieder aufgestellt wurde.
..zum Marokkanischen Haus
Das Marokkanische Haus wurde im Auftrag von Ludwig II. auf der Pariser Weltausstellung 1878 käuflich erworben und danach noch prunkvoll mit reichen Stoffen und Teppichen ausgestattet.
…und zum Königshäuschen, dem Gebäude aus dem Jahre 1790, welches ursprünglich an der Stelle des heutigen Schlosses stand, von wo es der König versetzen ließ. Es diente schon Maximilian II., dem Vater Ludwigs, als Jagdhaus.
Nun aber genug “Geschichte” für heute. Wir fahren auf dem kürzesten Weg zurück zum Campingplatz.
Inzwischen beginnt es zu regnen…das geeignete Wetter für einen gemütlichen DVD-Abend!
Mittwoch, 7.Okt.
Es hat die ganze Nacht hindurch immermal wieder geregnet und es regnet immer noch.
So entscheiden wir uns für einen Faulenzertag im Camper mit Lesen, Reisebericht schreiben, Fotos bearbeiten, usw.
Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant des Campingplatzes – wir essen fein und geniessen die gemütliche Atmosphäre.
Donnerstag, 8.Okt.
Der Himmel ist bedeckt und es ist kühl aber trocken…nicht so ganz das richtige Wetter für eine Bergtour.
Da Ruedi schon lange mal nach München möchte – sein letzter Besuch dieser Stadt liegt ca. 40 Jahre zurück – entscheiden wir uns dies heute zu tun.
Wir nehmen die Bahn ab Klais – dieser Bahnhof liegt etwa 4 km entfernt vom Campingplatz.
Ich staune, dass der Zug Innsbruck – München bei diesem kleinen Bahnhof überhaupt anhält!
Wir fahren über Garmisch-Partenkirchen (vorbei an der Olympiaschanze), dann über Murnau, Tutzing und weiter entlang dem Starnbergersee bis München Hauptbahnhof.
Bei einem Kiosk kaufen wir uns einen Stadtplan, dabei empfiehlt uns die Verkäuferin doch an einer “Hopp on – Hopp off” Sightseeing-Tour teilzunehmen, so komme man am einfachsten zu all den Sehenswürdigkeiten.
Dieser Doppelstöcker-Bus hält ganz in der Nähe des Bahnhofs.
Bilder vom Bus aus aufgenommen
Wir steigen beim Marienplatz aus.
Der Marienplatz ist das weltberühmte Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt. Ob Glockenspiel, Meisterfeier oder Stadtfeste – rund um die Mariensäule ist zu jeder Jahreszeit etwas geboten. Im Schatten des Alten und Neuen Rathauses shoppen Einheimische und Touristen in der Fußgängerzone und genießen das vielfältige kulinarische Angebot.
Wir spazieren durch die Strassen, besichtigen den Dom…
cccccccccccccccccccccccccccccccc..…die Grabstätte von Kaiser Ludwig IV ”Ludwig der Bayer”
…die Fussgängerzone
…und essen in einem gemütlichen Restaurant mit dem Namen “Cafe Gugelhupf”…
- einem hübschen bayrischen Restaurant.
Danach geht die Stadtrundfahrt weiter, wobei es uns genügt die Sehenswürdigkeiten vom Bus aus anzusehen.
zweimal überqueren wir die Isar
Wieder beim Bahnhof, versuchen wir verzweifelt den richtigen Zug für die Rückfahrt zu finden…erst beim Nachfragen im Infocenter bekommen wir den richtigen Hinweis…der Bahnhof ist ja so riesig! Da der Zug in einer halben Stunde fährt, verlassen wir das Bahnhofgebäude nicht mehr.
Es gibt in der Bahnhofhalle diverse Shops – und hungern muss man hier auch nicht
Um 17 Uhr sind wir zurück beim Camper.
So eine Grossstadt ist ganz schön ermüdend. ich bin eh kein Freund von Städten…so mag ich gar nicht mehr gross kochen – da ist so ein gemütliches Käsefondue genau das Richtige!
Freitag, 9.Okt.
Ganz unerwartet scheint heute Morgen die Sonne…
…alles klar – Bergschuhe und Rucksack sind gefragt!
Geplant wäre die Wanderung zum Gebirgsjäger-Denkmal und zum Luttensee. Aber wie so oft hängen die Wolken am Wetterstein und Karwendel, während der Himmel in Richtung Krün und Wallgau blau, ja beinahe wolkenlos ist.
So führt uns die Wanderung direkt vom Campingplatz weg
… hinauf zur Kapelle Maria Rast.
Von hier führt der Weg hinunter nach Krün -
vorbei an hübschen, blumengeschmückten Häusern
und dann zum Barmsee.
Wir umrunden den Barmsee auf einem abwechslungsreichen Wanderweg…oft durch einen Wald, in welchem der Waldboden zum Teil total mit Moos bedeckt ist – wie ich es noch nie gesehen habe
weich wie ein Kissen!
…zudem wachsen unzählige Sorten von Pilzen…hier nur ein paar Beispiele.
Dann noch ein kurzer Abstecher zum kleineren Grubsee
…leider scheint inzwischen die Sonne nicht mehr.
Schlussendlich sind wir gute 3 Stunden gewandert!
Zurück beim Camper beschliessen wir das Vorzelt abzubauen, da es inzwischen – der Sonne sei Dank – völlig trocken ist. Wir können gut auch ohne Vorzelt leben…zudem planen wir eh am Montag nach Hause zu fahren, da der Wetterbericht für die nächsten Tage nicht sehr erfreulich aussieht…wir wollen aber nicht unbedingt am Wochenende reisen.
Samstag, 10.Okt.
Es ist ein etwas trüber aber trockener Tag.
Am Nachmittag fahren wir nach Mittenwald – wir bummeln durchs Dorf und treffen dabei ehemalige Nachbarn aus Pfäffikon. Wir haben uns schon über 10 Jahre nicht mehr gesehen, da gibt es einiges zu erzählen!
Oltimertreffen
Am Abend beginnt es zu regnen, so geniessen wir auch heute einen gemütlichen DVD-Abend.
Sonntag, 11.Okt.
Das Wetter ist weiterhin trübe und kühl (11°C). So beschliessen wir einen Ruhetag zu geniessen.
Ich arbeite am Reisebericht und Ruedi schaut das Formel 1 Rennen am TV.
Eigentlich planten wir am Montag heimzureisen, aber da für Morgen Sonne angesagt ist, beschliessen wir noch einen Tag länger zu bleiben…mal sehen, ob die Wettervorhersage stimmt (?)
Montag, 12.Okt.
Wow, was für ein Morgen!
Da wir vor einer Woche im strömenden Regen zum Wildensee gewandert sind, möchten wir diese Tour heute mal noch bei Sonnenschein erleben.
Also geht es ein weiteres Mal per Sessellift hinauf nach St.Anton
…dort gibt’s schon mal den ersten Kaffee
Hier die Aussicht von St.Anton aus.
Von hier führ nun ein gemütlicher Wanderweg hinunter zum Wildensee.
Wir geniessen die Sonne, die Ruhe und den Blick über den See.
Da es noch zu früh fürs Mittagessen ist, entscheiden wir uns für den Aufstieg zur Korbinianhütte.
Bei gefüllten Pfannkuchen (Omelett) an einer Tomaten-Basilikumsauce, lassen wir uns von der Sonne wärmen und erfreuen uns an der tollen Aussicht.
Auf dem Weg hinunter nach Mittenwald kommen wir ein weiteres Mal durch den wunderschönen Buchenwald – nur haben inzwischen schon einige der Bäume ihre ganze Blätterpracht verloren und die noch verbliebenen Blätter haben viel an Leuchtkraft eingebüsst…aber dafür ist es eine Freude durch das am Boden liegende Laub zu “rascheln”.
Von Mittenwald aus geht es zurück zum Campingplatz…
…wieder vorbei am Schmalensee...
Wir machen uns schon mal ans Packen, denn morgen fahren wir definitiv nach Hause.
Als krönenden Abschluss unseres Aufenthaltes gehen wir ins Restaurant zum Abendessen.
Dienstag, 13.Okt.
Es erwartet uns ein regnerisch-nebliger Morgen – da fällt uns die Abreise jedenfalls nicht schwer.
Wir verlassen den Campingplatz um 9 Uhr.
Da der Arlbergtunnel bis in den November gesperrt ist, wählen wir die Route über Garmisch-Partenkirchen, Reutte, dann durchs Allgäu an den Bodensee.
Hier noch ein letzter Blick auf die Zugspitze, die mit Neuschnee verzuckert ist.
Auf dieser Route weiss man nie so recht, ob man sich nun in Österreich oder in Deutschland befindet.
…ich frage mich, ob man die Burg nur über diese Hängebrücke erreicht??
…das Wetter in der Schweiz ist auch nicht besser – der Ottenberg ist im Nebel kaum zu sehen.
Unterwegs legen wir eine Pause auf einem Rastplatz ein und erreichen so um Punkt 13 Uhr unser Zuhause in Weinfelden.
Hinterlasse eine Antwort