12 Tage Oberbayern, 10 Tage Engadin – Juli/August 2016
12 Tage Mittenwald D, anschliessend 10 Tage St.Moritz CH
Wie schon in den vergangenen Jahren, fahren wir auch dieses Jahr wieder für ein paar Tage nach Oberbayern – erstmals im Sommer – nicht wie sonst im Herbst.
Mittwoch, 27.Juli
Wir starten heute Morgen um 6 Uhr in Weinfelden, fahren über St.Margrethen ins Rheintal, überqueren bei Diepoldsau die Grenze zu Österreich, fahren durch den Arlbergtunnel und weiter durchs Inntal bis Telfs, wo wir in Richtung Seefeld abzweigen. Frühstück gibt’s unterwegs in einer Autobahnraststätte.
Kurz nach Seefeld überqueren wir die Grenze zu Deutschland. Wir befinden uns nun in Oberbayern, in der „Alpenwelt Karwendel“. Dies ist übrigens das grösste Naturschutzgebiet der Ostalpen.
Um 10 Uhr erreichen wir unser Ziel, den Campingplatz (CP) „Tennsee“ bei Krün, ca. 7 km von Mittenwald entfernt.
Hier möchte ich kurz den Campingplatz vorstellen:
Rezeption und Restaurant
rund um den Tennsee
Wir haben einen Platz reserviert und buchen auch gleich ein Privat-Badezimmer dazu
…im Sanitärgebäude ………………………………………….….unser Badezimmer
Nach einem kleinen Mittagessen und einer kurzen Siesta, unternehme ich einen Spaziergang rund um den CP. Mich faszinieren jedes Mal die umliegenden Gebirge, wie Karwendel oder Wetterstein.
Der zum CP gehörende Tennsee hat dieses Jahr sogar Wasser, was die letzten zwei Jahre infolge Schnee- und Regenmangels nicht der Fall war.
Zum Abendessen wird grilliert und danach unternehmen wir noch einen Verdauungsspaziergang in der Umgebung des CP.
….dies der Blick von oberhalb des CP
Donnerstag, 28.Juli
Es ist uns ein sonniger Morgen beschert. Unser heutiges Ausflugsziel ist der Wildensee.
Wir fahren zur Talstation des Kranzbergliftes. Der schon fast antike Sessellift bringt uns ganz gemütlich hinauf nach St.Anton.
Da man von der Restaurantterrasse aus einen wunderbaren Blick über Mittenwald und zum Karwendel hat, geniessen wir hier schon mal einen Espresso und die Aussicht.
Gemütlich spazieren wir nun hinunter zum Wildensee.
Anstatt nun direkt nach Mittenwald hinunter zu wandern, beschliessen wir noch den Aufstieg zur Korbinianhütte unter die Füsse zu nehmen.
Die Mühe lohnt sich – auch hier wird uns eine tolle Aussicht geboten
…Karwendel-Gebirge und Mittenwald…………………………………Tiroler Alpen
dunkle Wolken ziehen auf
zur Stärkung ein „Brotzeitteller“
hier wird noch von Hand geheuet
Nun führt uns der Weg durch einen Buchenwald, der uns im Herbst jeweils mit seiner Farbenpracht beglückt, zurück zur Talstation des Kranzbergliftes.
…dies der Blick ins Isartal
Inzwischen fallen auch ein paar Regentropfen.
Aber wie wir auf dem CP ankommen, scheint die Sonne wieder.
Zur Erholung verbringen wir den restlichen Nachmittag im Liegestuhl an der Sonne. Auch heute gibt’s Abendessen vom Grill.
Freitag, 29.Juli
Ein etwas trüber aber trockener Morgen, das richtige Wetter für einen Bummel durch das hübsche Städtchen Mittenwald.
speziell sind die “Lüftelmalereien” an den Häusern
Natürlich schalten wir einem Kaffee-/Schoko-Halt ein, in unserem Lieblingscafé, dem „Obermarkt“.
Da sich am Nachmittag die Wolken auflockern, beschliessen wir noch etwas für die Fitness zu tun. Wir spazieren vom CP aus hinauf zur Kapelle „Maria Rast“…
…und von da über den Höhenweg,
vorbei an Buckelwiesen…
https://de.wikipedia.org/wiki/Buckelwiesen
und durch den Wald zurück zum CP.
Zum Abendessen gibt’s heute ein gemütliches Raclette.
Samstag, 30.Juli
Ein wolkenloser Morgen!
Unser heutiges Ziel ist der Herzogstand, der Hausberg von Walchensee.
Walgau
der Walchensee
Vom Dorf Walchensee aus, das übrigens am gleichnamigen See liegt, führt die Seilbahn auf den Herzogstand (1’731 m ü.M.).
Direkt bei der Bergstation der Bahn wählen wir den steilen Aufstieg zur Fahrenberg-Kapelle
…und von dort hinunter zum Bergrestaurant Herzogstand…
vorbei am “Königshaus”, dem einstigen Jagdhaus König Ludwigs des Zweiten.
Hier beginnt der Aufstieg hinauf zum Pavillon, was eigentlich unser Ziel war.
Die Sonne brennt aber unbarmherzig vom Himmel und die Luftfeuchtigkeit ist nach den vielen Regenfällen extrem hoch, so verzichten wir nach einigen Höhenmetern auf den weiteren Aufstieg und kehren um. Es ist dies das erste Mal, dass ich auf einer Wanderung, vor dem von mir gesteckten Ziel aufgebe…aber es ist mir definitiv zu schwül-heiss. Im letzten Herbst habe ich diesen Aufstieg bei kühlen Temperaturen voll geniessen können.
Aber schon hier erfreuen wir uns an der vielfältigen Alpenflora
Trotzdem gönnen wir uns auf der Restaurantterrasse eine erfrischende Cola und ein Stück Kuchen und geniessen die wunderbare Aussicht
auf dem Weg zur Bahnstation
Wieder unten bei der Talstation, besuchen wir das Wikingerdorf „Flake“, das nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt, direkt am See liegt.
Hier wurden die Filme „Wikie und die starken Männer“ gedreht.
Nun fahren wir auf der gebührenpflichtigen Strasse (Maut 4 Euro) dem Walchensee entlang…
und weiter bis Jachenau und danach zum Sylvenstein-Stausee.
In einem Gartenrestaurant in Vorderriss essen wir einen Salatteller, bevor wir auf der ebenfalls gebührenpflichtigen Strasse entlang der Isar über Wallgau zurück zum CP fahren.
Am Abend zieht ein kräftiges Gewitter über uns hinweg. Wir können aber danach trotzdem noch draussen grillieren.
Sonntag, 31.Juli
Der Himmel ist bedeckt, hie und da fallen ein paar Regentropfen. Wir fahren durchs wildromantische Leutaschtal nach Seefeld. Nur 1 km ausserhalb von Mittenwald verläuft die Grenze zu Österreich.
Seefeld ist ein Touristenort mit einer gepflegten Fussgängerzone, mit hübschen blumengeschmückten Häusern, vielen Hotels, Restaurants und Shops, die übrigens auch sonntags geöffnet sind. Wir spazieren kreuz und quer durchs Dorf, setzen uns in ein Strassencafé und beobachten all die vielen vorbeiziehenden Touristen.
die Olympia-Anlage
die Seekirche
Am frühen Nachmittag kehren wir zurück zum CP, denn Ruedi möchte das Formel1-Rennen im TV schauen. Inzwischen regnet es wieder.
So beschliessen wir heute zum Abendessen ins Restaurant des Campingplatzes zu gehen. Es wird ein fröhlicher Abend in netter Gesellschaft, mit einem feinen Essen, bei Live-Musik und Tanz mit Zoran Adamoski und Silvy.
Montag, 1.August
Nach einer regenreichen Nacht ist der Himmel heute Morgen bedeckt, aber es regnet wenigstens nicht mehr.
Von unseren Campernachbarn haben wir den Tipp bekommen, die Eng-Alm zu besuchen. Dies steht nun heute auf dem Programm.
Über die Mautstrasse der Isar entlang
…erreichen wir Vorderriss und folgen ab hier dem Rissbach durchs Riss-Tal. Bald wird auch hier die Strasse gebührenpflichtig (4.50 Euro für eine Tageskarte). Wir befinden uns inzwischen in Österreich.
Unterwegs besuchen wir in Hinterriss noch das „Naturpark-Haus“, ein Informationszentrum und Museum.
Bald erreichen wir den „Grossen Ahornboden“ (auf 1’200 m ü.M.). Mehr als 2’000 knorrige bis zu 600 Jahre alte Ahornbäume prägen diese einzigartige Kulturlandschaft. Im Sommer finden hier 500 Rinder ihr Futter.
Beim Alpengasthof „Eng“ steht ein grosser Parkplatz zur Verfügung, Endstation für Autos, denn ab hier heisst es „Wandern“.
Der Himmel ist weiterhin bedeckt, aber hie und da erreichen uns doch ein paar Sonnenstrahlen. Leider sind die umliegenden Bergspitzen immer noch wolkenverhangen.
Auf einem gemütlichen Spazierweg erreichen wir die Eng-Alm „Das Alpendorf mitten im Karwendel“. Es ist das grösste Almdorf Europas, zudem eine der ältesten Almen Tirols und die grösste Melkalm des Landes. Die Milch wird hier an Ort und Stelle zu Butter und Käse verarbeitet.
Beim Mittagessen im Restaurant „Rasthütte“.
Im Bauernladen kaufen wir Käse und Alpenkräuter-Tee.
Nun spazieren wir zurück zum Auto und begeben uns auf die Heimfahrt.
Am Abend klart der Himmel auf – ein sonniger Tagesausklang ist uns beschert.
Dienstag, 2.August
Nach einer kalten (9°C) und sternenklaren Nacht zeigt sich der Himmel heute Morgen zwar wieder bedeckt. Die Sonne drückt immer wieder etwas durch, so ist die Temperatur sehr angenehm, richtiges Wanderwetter.
Wir fahren nach Seefeld, parkieren dort bei den Tennisanlagen, gegenüber der Skisprung-Schanze.
Von hier aus unternehmen wir nun die 3-Seen-Wanderung. Ziele dieser leichten Halbtageswanderung sind (wären) die Naturschönheiten Möserer-See, Lotten-See sowie der Wildmoos-See.
immer wieder ein Blick hinunter ins Inntal
hier zweigen verschiedene Themenwege ab…so der Eiszeit-Trail oder der Friedensglocken-Weg
Wir erreichen den Möserersee
Hier eine interessante Geschichte:
Im Wanderbeschrieb steht, dass uns nun ein besonderes Naturphänomen erwarte: wie aus dem Nichts bilden sich hier im Frühjahr zwei Seen inmitten grüner Wiesen, Lärchen- und Birkenwäldern – der Lottensee und der Wildmoossee. Man nimmt an, dass sich dieses Phänomen aufgrund des Zusammenspiels vom Wasserstand in den unterirdischen Karstsystemen und der Schneeschmelze ergibt. Die Seen bleiben dann den ganzen Sommer mit konstantem Wasserstand bestehen und sind beliebte Badeziele. Im Herbst laufen die Seen dann plötzlich in zwei bis drei Wochen wieder aus.
Nur dieses Jahr hat das Ganze irgendwie nicht funktioniert, beide Seen sind trocken geblieben – es weiden nun Schafe und Kühe darin
Mittagessen gibt’s in der Lottenseehütte auf 1’262 m
dies wäre nun der Lottensee…momentan weiden Schafe darin
hier unten wäre der Wildmoossee zu sehen, aber auch da – kein Wasser
Nun befinden wir uns auf der Wildmoosalm
müde Kühe
und muntere Pferde
Für den Weg zurück wählen wir die Seefelder “Ski-Spur”, auf den Spuren der Nordischen Sieger.
Nach 4 Stunden reiner Wanderzeit erreichen wir mit müden Beinen, aber mit der Befriedigung etwas geleistet zu haben, unser Auto in Seefeld.
Zurück beim Camper, ein bisschen Siesta, bevor – wie immer – Ruedis Grillkünste gefragt sind.
Mittwoch, 3.August
Ein leichter Morgennebel liegt über dem CP, aber es verspricht ein sonniger Tag zu werden – also nichts wie ab in die Berge.
Mit dem Kranzberg-Sessellift geht’s einmal mehr hinauf nach St.Anton.
Von dort aus fängt das Steigen an
denn der Aufstieg zum Kranzberggipfel ist sehr steil. Aber einmal mehr hat sich die Mühe gelohnt, denn bei der Gipfelhütte erwartet uns eine grossartige Aussicht
Wir entscheiden uns nun für die Wanderung zum Ferchensee.
Nach dem Mittagessen auf der Restaurantterrasse am See,
umrunden wir den See
riesige Fische tummeln sich im glasklaren Wasser
und wandern danach weiter zum etwas tiefer gelegenen Lautersee
Hier gönnen wir uns ein Eis und schauen den vielen Badegästen zu, die sich hier im kalten Wasser tummeln.
Für die nicht so Wanderbegeisterten führt eine Shuttlebus-Linie von Mittenwald aus zum Lautersee
Unser Ziel ist nun die Talstation der Kranzbergbahn, wo unser Auto steht. Dabei kommen wir auf dem Geo-Weg an einem Steingarten vorbei, wo verschiedene Gesteinsarten aus dem Alpenraum gezeigt werden.
Hier noch der Blick über Mittenwald
Müde, aber zufrieden mit unserer Leistung, erreichen wir unser Ziel – sind wir doch auch heute wieder gute 4 Stunden gewandert (reine Wanderzeit).
Es ist inzwischen sehr heiss geworden (32°C).
Zurück beim Camper brauchen unsere Beine etwas Ruhe, bevor wir uns zum Abendessen ein Sommer-Raclette zubereiten.
Donnerstag, 4.August
Die Sonne scheint – also nichts mit „Ruhetag“…Wanderschuhe und Rucksack sind gefragt.
Wir fahren nochmals durchs Isartal und danach durchs Risstal bis zum Alpengasthof Eng.
der Blick über Walgau – links der Karwendel, rechts das Wettersteingebirge, dazwischen die Tiroleralpen
Wieder vorbei am faszinierenden „Grossen Ahornboden“,
wo heute grad noch eine grosse Rinderherde die Strasse überquert
Ab dem Parkplatz Eng spazieren wir auf dem Themenweg zur Eng-Alm.
Nun fängt das Steigen an – und zwar geht’s stetig und immer steiler bergauf
wir haben schon gut an Höhe gewonnen
Endlich kommt die Binsalm-Hütte (1’500 m ü.M.) in Sicht.
die Bergkapelle auf der Binsalm
Aber wir finden, dass sich der mühsame Aufstieg überhaupt nicht gelohnt hat (ist nur meine und Ruedis Meinung), denn Aussicht wird uns von hier aus keine geboten, diesen Berg sieht man von unten bei der Engalm genauso – oder noch beeindruckender.
Aber was soll’s, wir haben etwas für unsere Fitness getan.
Nach einem Drink auf der Restaurantterrasse nehmen wir den Abstieg unter die Füsse.
Unten in der „Rasthütte Engalm“ stärken wir uns mit einem leichten Mittagessen, bevor wir nochmals vorbei an den schmucken Häusern der Engalm zurück zum Auto spazieren.
Zurück beim Camper geniessen wir das „Beinehochlagern“…haben wir doch drei recht anstrengende Wanderungen hinter uns.
Aber morgen soll eine Kaltfront übers Land ziehen und Regen bringen, vielleicht gibt’s doch mal noch einen Ruhetag.
Aber vorerst geniessen wir einen wolkenlosen Abend am Tennsee
Freitag, 5.August
Kurz vor Mitternacht zog ein starkes Gewitter über uns hinweg und seither regnet es wie aus Kübeln
Da wir aber nicht nur Trübsal blasen wollen, fahren wir nach Seefeld, bummeln durchs Dorf,
besichtigen die Kirche
und setzen uns zu einem Kaffee in ein gemütliches Restaurant.
Da Ruedi und ich uns aber einig sind, dass Mittenwald der weitaus schönere Ort ist – mit viel mehr Charme, fahren wir zurück nach Mittenwald und spazieren, trotz immer noch strömendem Regen, durchs Dorf,
tätigen ein paar Einkäufe und gönnen uns ein feines Mittagessen im Restaurant „Alpenrose“.
Den Rest des Tages verbringen wir im geheizten Camper, draussen messen wir gerade mal 10°C!
Samstag, 6.August
Es ist immer noch trübe und kalt – aber es hat wenigstens aufgehört zu regnen.
Nach einem gemütlichen und ausgiebigen Frühstück fahren wir zu einem Einkauf bei Lidl nach Krün.
Die Kirche von Krün
Danach beginnen wir mit dem Abbau des Vorzeltes und wir packen schon mal alles zusammen, denn morgen ziehen wir weiter – ins Engadin.
Wir geniessen noch einen Ruhenachmittag, bevor wir am Abend ins Restaurant essen gehen.
Sonntag, 7.August
Ein wolkenloser Morgen macht uns die Abreise nicht gerade leicht.
…aber wir geniessen die 3-stündige Fahrt nach St. Moritz im Engadin.
Die Fahrt führt immer dem Fluss Inn entlang – zuerst über Telfs, Imst bis Landeck, hier wird das Tal eng und kurvenreich.
…manchmal wird es ganz schön eng!
Bei Martina überqueren wir die Grenze zur Schweiz und fahren durchs Unterengadin
Bald öffnet sich das Tal und wir gelangen ins Oberengadin.
Hier sind wir bereits am St.Moritzer-See
Noch vor dem Mittag erreichen wir den TCS-Campingplatz “Olympiaschanze” bei St.Moritz-Bad.
Wir stellen das Vorzelt auf, denn es ist eine weitere Kaltfront angesagt.
Nach einer kurzen Siesta spazieren wir noch zum nahegelegenen Badsee, dem Lej Marsch.
der Campingplatz…im Hintergrund St.Moritz
Ein wunderschöner Abend ist uns beschert.
Montag, 8.August
Nach einer sternenklaren und kalten Nacht scheint die Sonne vom wolkenlosen Himmel.
Frühstück an der Morgensonne
Vorbei am Lej Marsch gelangen wir zum Fluss Inn
Wir spazieren zuerst dem Inn…
und dann dem Champfèrersee entlang…
bis zum Silvaplanersee - und von dort hinauf nach Surlej zur Talstation der Corvatschbahn
…hier im Hintergrund der Corvatsch
Mit der Seilbahn lassen wir uns auf den Corvatsch (3’303 m) bringen, dabei muss man bei der Mittelstation Murtèl (2’702 m) umsteigen.
Ein einmaliger Ausblick bietet sich heute, da die Luft sehr klar ist…die Sicht reicht bis zum Monte Rosa Massif und zum Säntis.
Auf der Restaurantterasse geniessen wir – nebst einer spektakulären Aussicht – Kaffee und Kuchen….ein Stückchen Nusskuchen zum Preis von Fr 9.50!!…aber es war wirklich fein
Nun lassen wir uns mit der Seilbahn wieder hinunter nach Surlej bringen.
Beim Spaziergang durch Surlej fasziniert mich die Rätoromanische Sprache…
…aber auch die Kunst
Für den Heimweg wählen wir den Höhenweg über den Lej Nair (nicht zu verwechseln mit dem grossen Lej Nair auf dem Bernina-Pass). Diesen Weg kennen wir noch nicht. Er ist wunderschön, Natur pur.
Der Lej Nair ist etwas kleiner als der Lej Marsch, aber auch hier wird gebadet und “gebrätlet” ….weitherum duftet es nach Holzfeuer und Fleisch vom Grill.
Wir umrunden den See und ziehen dann weiter zum Lej Marsch
und von hier zurück zum CP.
Am Nachmittag plaudern wir mit unseren Campernachbarn – denn “wer eine Reise tut, der hat was zu erzählen”!
Vor dem Abendessen fahren wir noch nach Sankt Moritz zu einem Grosseinkauf. Danach wird grilliert und der schöne Abend genossen. Morgen soll die Schneefallgrenze auf 1’900 m sinken…der Campingplatz liegt auf 1’810 m.
Dienstag, 9.August
Schnee hat es noch keinen gegeben, aber Regen.
Wir fahren in Richtung Süden, vielleicht haben wir dort etwas mehr Wetterglück – unser Ziel ist das Puschlav.
Wir fahren über den Bernina-Pass (2’330 m ü. M.)
…dabei legen wir einen Halt bei den beiden Seen Lago Bianco und Lej Nair ein
Hier verläuft auch die Wasserscheide zwischen der Adria und dem Schwarzen Meer.
Der Lago Bianco gehört zum Einzugsgebiet des Po, der Lej Nair zum Einzugsgebiet des Inn.
Hier verläuft auch die Sprachgrenze zwischen Italienisch und Rätoromanisch.
Nun geht es kurvenreich bergab ins Puschlav.
Wir durchfahren das Dorf San Carlo und erreichen nun unser Ziel – Poschiavo.
Wir befinden uns nun ca.15 km südlich der Bernina-Passhöhe und gute 1’300 m tiefer (auf 1’014 m)
Hier erfreuen wir uns auch an ein paar Sonnenstrahlen.
Poschiavo ist ein hübsches Dorf mit engen Gassen und schmucken alten Häusern und mehreren Kirchen.
Etwas makaber, das Beinhaus von Poschiavo…hier werden heute noch Schädel der Verstorbenen der Pfarrei aufbewahrt. Der heutige Bau aus dem Jahre 1732 steht da, wo schon 1439 ein Beinhaus stand
Während ein kurzes Gewitter über uns hinweg zieht, setzen wir uns in ein Strassencafé zu Nuss- und Mandeltorte und Espresso.
Wir entscheiden uns nun noch für einen Abstecher nach Le Prese, das am nördlichen Ende des Lago di Poschiavo liegt. Hier unternehmen wir einen kurzen Spaziergang
und ziehen dann weiter nach Miralago, einem kleinen Ort am südlichen Ende des Sees.
Beim Bahnhof fährt gerade der Bernina-Express ein – auf dem Weg nach Tirano (Italien).
Der Blick hinauf in Richtung Bernina-Pass zeigt uns, dass von Norden her schwarze Wolken im Anzug sind.
Wir machen uns auf die Rückfahrt nach St.Moritz und gelangen schon bald ins trübe Nass.
jenseits des Bernina-Passes bessert sich das Wetter bereits wieder
Zurück beim Camper geniessen wir den restlichen Nachmittag mit Faulenzen, Reisebericht schreiben, Lesen und Musikhören.
Mittwoch 10.August
Entgegen aller Wettervorhersagen – es war Regen und gar Schnee angesagt – weckt uns die Sonne.
Wir können draussen an der Sonne frühstücken.
Da wir aber dem Wetter nicht so recht trauen – wollen wir keine grosse Wanderung unternehmen. Wir entscheiden uns für den Heidi-Blumenweg und den Schellenursli-Weg…oberhalb von St.Moritz.
Wir parkieren im Parkhaus Serletta, welches sich direkt am See befindet. Von hier aus führt die längste Rolltreppe der Schweiz (150 m) hinauf nach St.Moritz-Dorf.
Wir spazieren zur Corviglia-Bahn und lassen uns hinauf bis zur Zwischenstation “Chantarella” fahren.
Hier beginnt der Heidi-Blumenweg – der seinem Namen aber meiner Meinung nach nicht wirklich gerecht wird…denn die angepflanzten Blumen sind meist abgestorben…aber die Natur sorgt hier dennoch für eine Blumenvielfalt.
Es ist ein wunderschöner, gemütlicher Wanderweg.
Immer wieder geniesst man die Aussicht auf St.Moritz, den See und die umliegenden Berge.
Hier endet der Blumenweg und der Schellenursli-Weg beginnt. Dieser führt uns nun hinunter nach St.Moritz-Dorf.
Unterwegs wird die Geschichte Schellenurslis in vier Sprachen erzählt, anhand von Tafeln -
aber auch von vielen holzgeschnitzten Situationen aus der Geschichte.
Ruedi versucht sich im Ziegenmelken
…hier hat auch Ursli geschlafen, als er die grosse Glocke in der Alphütte holen ging
…die gefährliche Brücke auf dem Weg zur Alphütte
……………………………………………………………………….…die Abfalleimer sind als Pilze getarnt
Nun noch ein Spaziergang durch das etwas mondäne St.Moritz.
über Geschmack (Architektur) lässt sich bekanntlich streiten
Der schiefe Turm ist ein Wahrzeichen aus dem 12. Jahrhundert und Teil der 1893 abgebrochenen St. Mauritius-Kirche. Bis heute ist er eine der spektakulärsten Sehenswürdigkeiten von St. Moritz.
Höhe: 33 m…Neigung: 5,5 Grad – entspricht 3,03 m
Das Wetter hält sich recht gut, so wird uns auch am Nachmittag noch hie und da etwas Sonne geboten.
Donnerstag, 11.August
Da wir heute Mittag unsere Freunde erwarten, unternehmen wir nur eine kürzere Wanderung, sodass wir mittags zurück sind.
Wir spazieren nochmals dem Inn und dem Lej Champfèr entlang, aber diesmal auf der sonnigen Seite.
Nach gut einer Stunde erreichen wir den Campingplatz “Silvaplana“.
die Surfer warten auf Wind.
Gerne würden wir auf dem CP einen Kaffee trinken…aber man verweist uns auf das nahe gelegene Restaurant “Mulets” (was auf Romanisch “Zigeuner” heisst).
Es ist ein nettes Restaurant mit einer tollen Aussichtsterrasse.
…dies sind die Gaunerzinken der Zigeuner
Von hier aus spazieren wir durch Silvaplana und nehmen hier den Bus, der uns direkt vor den CP bringt.
Inzwischen haben wir eine SMS von unseren Freunden erhalten, dass sie erst im Laufe des Nachmittags ankommen werden.
So beschliessen wir noch einen Ausflug zu unternehmen, denn das Wetter ist allzu schön um auf dem CP zu bleiben.
Wir fahren in Richtung Bernina-Pass. Kurz vor Bernina Hospiz starten wir eine Wanderung zu den Seen.
am St.Moritzersee
der Morteratsch-Gletscher
Hier der blaue Lej Nair
…und dies der “weisse” Lago Bianco
…die Namen zeigen, dass zwischen den Seen die Sprachgrenze verläuft – sowie die vormals erwähnte Wasserscheide.
Wieder zurück beim Auto, sind wir doch nochmals 1½ Stunden gewandert.
Inzwischen sind auf dem CP unsere Freunde eingetroffen…was für eine Freude!
Beim Apéro haben wir uns viel zu erzählen – und ebenso danach beim gemeinsamen Abendessen
Freitag, 12.August
Ganz unerwartet ist der Himmel heute Morgen total bedeckt.
Das richtige Wetter für einen Einkaufsbummel in St.Moritz zusammen mit unseren Freunden.
Für den Nachmittag haben wir einen Besuch mit Führung im Mili Weber-Haus in St.Moritz gebucht.
So spazieren wir nach dem Mittag durch St.Moritz-Bad,
vorbei an der französischen Kirche “Au Bois”, die völlig versteckt im Wald steht…
dann dem See entlang …
im Hintergrund St.Moritz-Dorf
und hinauf zum Statzersee.
Pünktlich zur abgemachten Zeit erreichen wir das Mili Weber-Haus – ein 100 Jahre altes schmuckes, im Wald verstecktes Haus.
Hier ein Link zu Mili Weber:
http://www.natuerlich-online.ch/magazin/artikel/gemalte-ehrfurcht/
Bei einer total interessanten Führung durchs Haus, erfahren wir viel über das Leben und Wirken der in völligem Einklang mit der Natur lebenden Mili Weber
Leider durfte im Haus nicht fotografiert werden.
Allein die Architektur des Hauses ist ein Besuch wert.
Einige Decken und Wände im Haus sind von der Künstlerin lückenlos bemalt, dann gibt es ein Schloss in der Art einer riesigen Puppenstube zu bestaunen – unglaublich, was man da alles entdecken kann!!…man muss es gesehen haben.
Dies sind zwei Fotos von Postkarten, die ich gekauft habe
…und hier ein paar Fotos von Postkarten mit typischen Mili Weber-Motiven…und ein Link zu weiteren Bildern
http://miliweber.ch/karten/#19
Ich kann den Besuch des Mili Weber-Hauses jedem wärmstens empfehlen
Zurück zum Camper spazieren wir auf der anderen Seite des St.Moritzer-Sees entlang.
Hier spiegeln wir uns in einer riesigen Kugel
das Trojanische Pferd
Samstag, 13.August
Ein wolkenloser Morgen. Nach dem Frühstück an der Sonne spazieren wir nochmals nach Silvaplana - diesmal zusammen mit unseren Freunden.
Der total erholsame Spazierweg führt uns wieder zum Lej Marsch…wo schon fleissig das Holz zum grillieren angefeuert wird
danach dem Inn, dem Champfèrer-See und dem Silvaplaner-See entlang.
Auch diesmal machen wir Rast im Restaurant “Mulets”.
Für dem Heimweg entscheiden wir uns aber diesmal für den Weg über Surlej…
und am Lej Nair vorbei.
hier sind wir bereits wieder an den Gestaden des Lej Marsch
Sonntag, 14.August
Und wieder scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel.
Der heutige Wandervorschlag stammt von Ernst – es ist dies der Sentiero Segantini in Maloja.
unterwegs nach Maloja
Vom Parkplatz aus blickt man hinunter ins Bergell
Der Sentiero Segantini ist ein ca. zweistündiger Spaziergang mit 12 Etappen auf Segantinis Spuren. Bei jeder Etappe informieren Schautafeln über das Leben und das Werk des Künstlers.
Der Weg beginnt beim Segantini-Atelier und führt zu den schönen Plätzen, die den Künstler inspirierten, zu den Orten an denen er mit Pinsel und Farbe die majestätische Gebirgslandschaft auf der Leinwand verewigte und endet am Friedhof, wo die Familie ihre letzte Ruhestätte fand.
….von hier aus müssen wir allerdings die einzelnen Stationen suchen, denn der Weg ist leider nur spärlich markiert.
das Familiengrab der Segantinis
die Chiesa Bianca – erbaut 1882
Jedes Jahr findet im August eine Ausstellung statt, die ein fester Bestandteil des Kulturlebens von Maloja ist. Momentan heisst das Thema “Bilder und Düfte”.
weiter geht nun die Wanderung in Richtung der Gletschertöpfe und dem Torre Belvedere
auf dem höchsten Punkt erreichen wir den Torre Belvedere
…so hat sich Giovanni Segantini das Schloss Belvedere vorgestellt – nur hat er sich den Traum leider nicht mehr erfüllen können
im Innern des Turmes findet zur Zeit eine interessante Ausstellung über den Bartgeier statt
immer wenn ich Ursula so sehe, kommt mir dieses Bild von Segantini in den Sinn
Wir steigen die 112 Stufen auf den 24 Meter hohen Turm hinauf
Von hier oben geniesst man eine einmalige Aussicht
Es war wirklich eine wunderschöne, lohnenswerte Wanderung! – danke Ernst!!!
Nach einem erfrischenden Drink in Maloja fahren wir zurück zum CP.
Am Nachmittag geniessen wir die Sonne und die Ruhe beim Camper…
…und später das gemeinsame Abendessen
….mit Ruedi’s Grilladen
und Ursula’s köstlichen Salaten!
Montag, 15.August
Nach einem kurzen Gewitter in der Nacht zeigt sich das Wetter ganz akzeptabel…zwar viele Wolken, aber wieder ideales Wanderwetter.
Jedes Jahr wandern wir einmal von Muottas Muragl zur Alp Languard...ein wunderschöner Höhenweg
…so auch heute – zusammen mit Ursula und Ernst.
Von der Talstation Punt Muragl bringt uns die Standseilbahn hinauf zur Bergstation Muottas Muragl auf 2’453 m ü.M.
Oberhalb der Bergstation steht die genaueste Sonnenuhr der Welt: “ Sine Sole Sileo”.
Hier beginnt der Höhenweg
…zuerst weit hinein ins Tal des “Ova da Muragl”, eines Bergbaches, den wir nun überqueren.
Wir hören immer wieder Murmeltiere mit ihrem Pfeifen, aber sie sind nur schwer vor die Kamera zu bekommen.
Auf der anderen Talseite geht es jetzt in der entgegengesetzten Richtung weiter.
Ab hier haben wir eine grossartige Aussicht auf die Oberengadiner-Seen, ins Rosegtal und zu Piz Sella, Piz Glüschaint und weiteren Ausläufern des Berninamassifs.
Später kommen auch der Piz Palü ins Blickfeld.
wir erfreuen uns auch an einer vielfältigen Alpenflora
Ruhepause und Picknick
manchmal ist der Weg schon etwas schmal
Nach einer 3 stündigen Marschzeit erreichen wir unser Ziel, die Alp Languard auf 2’362 m ü.M.
Nach einem Drink auf der Restaurantterrasse,
…lassen wir uns vom Sessellift hinunter nach Pontresina bringen, wo wir durchs Dorf zur Bushaltestelle spazieren.
Der Bus bringt uns zurück nach Muottas Muragl, wo unser Auto steht.
Zur Belohnung für die heutige Leistung, lassen wir uns am Abend auf dem CP, im heimeligen Holzfass, mit einem feinen Fondue verwöhnen.
Dienstag, 16.August
Da wir morgen abreisen werden, möchten wir heute das Vorzelt trocken einpacken…und da mögliche Gewitter angesagt sind, unternehmen wir nur einen kürzeren Ausflug.
Wir fahren zum Bernina Hospiz 2’330 m ü.M. (Passhöhe) und unternehmen von dort aus einen Spaziergang
mit Blick zum Lago Bianco.……………………………….…zum Lej Nair
zum Piz Cambrena
und hinunter ins Puschlav
Bärensichere Abfalleimer…nur Bären haben wir keine angetroffen
Wieder zurück beim Camper, beginnt es gerade zu nieseln…also nichts wie los und zusammenpacken.
Inzwischen sind auch Ursula und Ernst zurück von ihrer Wanderung zur Fuorcla Surlej.
Beim gemeinsamen Abendessen in unserem Camperstübli
…Ursula hat einen feinen Tomaten-Mozzarellasalat und Rahmkartoffeln zubereitet
Mittwoch, 17.August
Heute heisst es Abschied nehmen – von unseren Freunden und vom Engadin.
Für die Heimfahrt entscheiden wir uns – wie jedesmal – für den Autoverlad Vereina
- fahren danach durchs Prättigau, das Rheintal und dem Bodensee entlang.
Wir erreichen unser Zuhause in Weinfelden um kurz nach 12 Uhr.
Trotz nicht immer gerade Traumwetter, haben wir wieder viel Interessantes und Schönes erleben dürfen.
Vor allem lieben Dank an Ursula und Ernst für die gemeinsame Zeit!
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